Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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TNS Infratest<br />
Sozialforschung<br />
dung 6-2). Dies führt dazu, dass verheiratete Frauen mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn<br />
durchweg höhere Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen zu erwarten haben als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn, wobei<br />
die E<strong>in</strong>kommensvorteile nur ger<strong>in</strong>gfügig zwischen 28% (Frauen mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d) und 32%<br />
(Frauen mit zwei K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn) schwanken. Gleichzeit erreichen jedoch k<strong>in</strong><strong>de</strong>rlose Verheiratete<br />
nur etwas mehr als zwei Drittel (72 %) <strong>de</strong>s Westniveaus. Bei <strong>de</strong>n Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n ist dagegen<br />
e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Rückgang von 1.068 € für k<strong>in</strong><strong>de</strong>rlose Frauen auf 793 € für Frauen<br />
mit drei und mehr K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn zu beobachten.<br />
6.2 Höhe und Verteilung <strong>de</strong>r projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen von E-<br />
hepaaren und Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n<br />
Im vorangegangenen Abschnitt 6.1 wur<strong>de</strong>n die projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen im<br />
65. Lebensjahr auf <strong>de</strong>r Personenebene diskutiert. Dies stellt allerd<strong>in</strong>gs bei Verheirateten nur<br />
e<strong>in</strong>en Teil <strong>de</strong>r tatsächlichen Alterssicherung dar. E<strong>in</strong> Gesamtbild ergibt sich für sie erst,<br />
wenn das E<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>s Ehepartners mitberücksichtigt wird. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n daher<br />
die projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen auf <strong>de</strong>r Ebene von Ehepaaren und Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n<br />
(zum Befragungszeitpunkt 2002) betrachtet. 158 E<strong>in</strong>bezogen wer<strong>de</strong>n alle Ehepaare mit e<strong>in</strong>em<br />
<strong>de</strong>utschen Ehemann <strong>de</strong>r Geburtsjahre 1942 bis 1961 und alle <strong>de</strong>utschen Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n<br />
dieser Geburtsjahre. Bei alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Frauen wird erneut nach Witwen, Geschie<strong>de</strong>nen<br />
und Ledigen differenziert und auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Darstellung weitestgehend verzichtet, da<br />
die Struktur <strong>de</strong>r weiblichen Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n zum Befragungszeitpunkt 2002 nicht repräsentativ<br />
ist für die tatsächliche Situation im 65. Lebensjahr (vgl. Abschnitt 2.2.2).<br />
Auf <strong>de</strong>r Ehepaarebene treffen die unterschiedlichen personenbezogenen Anwartschaften<br />
von Männern und Frauen zusammen. Insgesamt zeigt sich, dass die projizierten Netto-<br />
Alterse<strong>in</strong>kommen von Ehepaaren <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn mit durchschnittlich 2.491 € (Tabelle<br />
6-9) e<strong>in</strong> Viertel (25%) über <strong>de</strong>nen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn mit 1.997 € (Tabelle 6-9) liegen.<br />
Die Unterschie<strong>de</strong> schlagen sich vor allem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren Anteil höherer Anwartschaften<br />
nie<strong>de</strong>r. So verfügen 68% <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen gegenüber nur 41% <strong>de</strong>r ost<strong>de</strong>utschen Ehepaare<br />
über Anwartschaften von 2.000 € o<strong>de</strong>r mehr.<br />
Bei <strong>de</strong>n Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn haben die Männer mit 1.417 € das höchste<br />
durchschnittliche Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen, gefolgt von Witwen (1.236 €) und ledigen Frauen<br />
(1.198 €; Tabelle 6-9). Das ger<strong>in</strong>gste E<strong>in</strong>kommen weisen geschie<strong>de</strong>ne Frauen mit 868 € auf,<br />
dies entspricht lediglich 61% <strong>de</strong>s E<strong>in</strong>kommens alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>r Männer. Die ungünstige Situation<br />
<strong>de</strong>r geschie<strong>de</strong>nen Frauen wird auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>kommensschichtung sichtbar: 4% haben<br />
e<strong>in</strong> Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen von weniger als 300 €, <strong>de</strong>r größte Anteil (55%) kann auf e<strong>in</strong><br />
Alterse<strong>in</strong>kommen von 600 bis unter 1.000 € zurückgreifen, während nur 4% über 2.000 €<br />
und mehr verfügen. Bei ledigen Frauen (18%) und alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Männern (23%) liegt<br />
letzterer Anteil <strong>de</strong>utlich höher, während es bei Witwen auch nur 5% s<strong>in</strong>d.<br />
158 Im Fortschreibungsmo<strong>de</strong>ll bleibt <strong>de</strong>r Familienstand unverän<strong>de</strong>rt, da Eheschließungen, Scheidungen<br />
und To<strong>de</strong>sfälle nicht simuliert wur<strong>de</strong>n (vgl. Abschnitt 1.2.3). Bei Ehepaaren wur<strong>de</strong> die Situation<br />
bei<strong>de</strong>r Ehepartner auf das 65. Lebensjahr normiert, d. h. unabhängig von eventuellen Altersunterschie<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>n die E<strong>in</strong>kommen im jeweiligen 65. Lebensjahr zusammengefasst.<br />
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