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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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TNS Infratest<br />

Sozialforschung<br />

Haushaltsführung mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn unter 18 Jahren<br />

Zeiten von Haushaltsführung mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn unter 18 Jahren wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> ausschließlich<br />

für Frauen nachgewiesen, dies allerd<strong>in</strong>gs – wie aus Tabelle 7-17 hervorgeht – <strong>in</strong> West und<br />

Ost mit unterschiedlichen Anteilen. Über vier Fünftel (82%) <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen und knapp vier<br />

Fünftel (77%) <strong>de</strong>r Angestellten <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland s<strong>in</strong>d zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st vorübergehend wegen<br />

K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung nicht erwerbstätig. In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>d die Anteile mit 63% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und 65% <strong>de</strong>r Angestellten niedriger. Auch die Anteile längerer Nichterwerbszeiten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland erheblich ger<strong>in</strong>ger. Während im Westen 51% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und 38% <strong>de</strong>r Angestellten 10 o<strong>de</strong>r mehr Jahre wegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung ke<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit<br />

nachgehen, entfallen auf diesen Zeitraum <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland lediglich knapp 2% <strong>de</strong>r<br />

Arbeiter<strong>in</strong>nen und 6% <strong>de</strong>r Angestellten. In diesen Zahlen spiegelt sich die <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR sehr viel stärkere E<strong>in</strong>beziehung von Frauen <strong>in</strong> das Erwerbsleben <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

e<strong>in</strong>em gegenüber <strong>de</strong>r ehemaligen Bun<strong>de</strong>srepublik breiter ausgebauten K<strong>in</strong><strong>de</strong>rbetreuungssystem.<br />

Wie <strong>in</strong> Abbildung 7-7 gezeigt, gibt es – ähnlich wie bei <strong>de</strong>n Arbeitslosenzeiten – e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>utlich<br />

negative Korrelation zwischen <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Nichterwerbsjahre wegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung und<br />

<strong>de</strong>r projizierten Höhe <strong>de</strong>r GRV-Anwartschaft. Im Westen bewegen sich die Rentenanwartschaften<br />

zwischen durchschnittlich etwa 850 € bei Frauen ohne Nichterwerbszeiten wegen<br />

K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung und etwa 380 € bei 28 K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehungsjahren. Im Übrigen fällt auf, dass<br />

die Anwartschaften <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn bei K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehungszeiten unter 4 Jahren niedriger<br />

liegen als <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland. In <strong>de</strong>r Größenklasse von über 4 bis 8 Jahren s<strong>in</strong>d die<br />

Anwartschaften <strong>in</strong> etwa gleich hoch bzw. die Werte für Ost<strong>de</strong>utschland kurzfristig sogar höher<br />

als die Werte für West<strong>de</strong>utschland. Die durchschnittlich höheren GRV-Anwartschaften<br />

<strong>de</strong>r Frauen <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland <strong>in</strong>sgesamt (vgl. Abschnitt 4.2.2) resultieren <strong>de</strong>mnach u. a. aus<br />

<strong>de</strong>m höheren Anteil von Frauen ohne Nichterwerbszeiten wegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung und <strong>de</strong>n<br />

durchschnittlich kürzeren Nichterwerbszeiten.<br />

Diese Zusammenhänge schlagen sich auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n <strong>in</strong> Tabelle 7-17 ausgewiesenen, nach<br />

Größenklassen sowie Arbeiter<strong>in</strong>nen und Angestellten differenzierten GRV-Anwartschaften<br />

nie<strong>de</strong>r. Die sich aus niedrigeren GRV-Anwartschaften ergeben<strong>de</strong> ger<strong>in</strong>gere Alterssicherung<br />

von Frauen mit längeren Nichterwerbszeiten wegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung wird kaum durch weitere<br />

Alterse<strong>in</strong>kommen kompensiert. So belaufen sich etwa die Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>sgesamt<br />

bei west<strong>de</strong>utschen Angestellten mit Unterbrechungen von 25 o<strong>de</strong>r mehr Jahren mit<br />

340 € auf nur 28% <strong>de</strong>rjenigen ohne solche Zeiten (1.230 €). Bei Arbeiter<strong>in</strong>nen ist diese Differenz<br />

weniger stark ausgeprägt, aber auch bei ihnen belaufen sich die Anwartschaften <strong>de</strong>rjenigen<br />

mit m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 25 K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehungsjahren auf nur wenig mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

ohne solche Zeiten (48%, 343 € vs. 710 €).<br />

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