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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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Obwohl Arbeitslosigkeit im Osten faktisch erst seit 1990 möglich ist, s<strong>in</strong>d die durchschnittlichen<br />

Dauern im Osten größer als im Westen: Ost<strong>de</strong>utsche Arbeiter<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d durchschnittlich<br />

9,6 Jahre arbeitslos, weibliche Angestellte 7,6 Jahre. Diese Zeiten s<strong>in</strong>d fast doppelt so<br />

lang wie bei Frauen im Westen (Arbeiter<strong>in</strong>nen 5,2 Jahre, Angestellte 4,7 Jahre). Auch bei<br />

Männern s<strong>in</strong>d die Zeiten im Osten länger als im Westen, wenn auch die Unterschie<strong>de</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />

ausfallen (Arbeiter 8,9 Jahre vs. 7,2 Jahre, Angestellte 7,3 Jahre vs. 6,3 Jahre). Zu<strong>de</strong>m<br />

gibt es e<strong>in</strong>en strukturellen Unterschied: Im Westen s<strong>in</strong>d Männer durchschnittlich länger arbeitslos<br />

als Frauen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn verhält es sich umgekehrt. Die durchschnittlichen<br />

Arbeitslosenzeiten steigen – mit Ausnahme <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen Arbeiter und Arbeiter<strong>in</strong>nen –<br />

von <strong>de</strong>r ältesten zur jüngsten Kohorte. Am stärksten ausgeprägt ist dies bei Arbeiter<strong>in</strong>nen im<br />

Osten mit Zeiten zwischen 4,6 Jahren (Geburtskohorte 1942-1946) und 12,7 Jahren (Kohorte<br />

1957-1961). Auch bei ost<strong>de</strong>utschen Arbeitern (von 5,1 auf 12,0 Jahre) und weiblichen<br />

Angestellten (von 5,2 auf 9,6 Jahre) verlängern sich die Arbeitslosenphasen von <strong>de</strong>r ältesten<br />

zur jüngsten Kohorte erheblich. Im Westen haben angestellte Männer <strong>de</strong>n höchsten Zuwachs<br />

(von 4,9 auf 6,7 Jahre) zu verzeichnen.<br />

Nichterwerbstätigkeiten wegen Haushaltsführung mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn unter 18 Jahren beschränken<br />

sich weitestgehend auf Frauen. Bei Frauen s<strong>in</strong>d sie dagegen sehr be<strong>de</strong>utsam, allerd<strong>in</strong>gs<br />

mit e<strong>in</strong>em Gefälle <strong>de</strong>r Anteile von Ost nach West. 82% <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d durchschnittlich 12,8 Jahre wegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung nichterwerbstätig, sowie 77% <strong>de</strong>r<br />

Angestellten durchschnittlich 10,5 Jahre. In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>d dagegen e<strong>in</strong>erseits die<br />

Anteile ger<strong>in</strong>ger (Arbeiter<strong>in</strong>nen 63% und Angestellte 65%) und an<strong>de</strong>rerseits die Zeiten <strong>de</strong>utlich<br />

kürzer (Arbeiter<strong>in</strong>nen 3,4 Jahre, Angestellte 4,1 Jahre). In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn steigen<br />

die Anteile <strong>de</strong>r Frauen mit Erwerbsunterbrechungen wegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung von <strong>de</strong>r ältesten<br />

zur jüngsten Kohorte, bei Angestellten von 51% (1942-1946 Geborene) auf 74% (1957-<br />

1961) stärker als bei Arbeiter<strong>in</strong>nen (von 58% auf 69%). Da sich die Quoten bei west<strong>de</strong>utschen<br />

Frauen über die Kohorten h<strong>in</strong>weg nur wenig än<strong>de</strong>rn, gleichen sich die Verhältnisse<br />

ten<strong>de</strong>nziell <strong>in</strong> Ost und West an. Insbeson<strong>de</strong>re bei Arbeiter<strong>in</strong>nen (West 82%, Ost 69%) gibt<br />

es aber auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r jüngsten Kohorte noch <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong>.<br />

Da zu<strong>de</strong>m <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland die durchschnittliche Dauer <strong>de</strong>r Nichterwerbszeiten wegen<br />

K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung über die Kohorten h<strong>in</strong>weg zurückgeht – bei Arbeiter<strong>in</strong>nen von 15,5 auf 10,2<br />

Jahre und bei Angestellten von 11,9 auf 8,4 Jahre, jeweils also um etwa e<strong>in</strong> Drittel –, kommt<br />

es auch hier zu e<strong>in</strong>em Anpassungsprozess, bei letztlich allerd<strong>in</strong>gs noch sehr großen Unterschie<strong>de</strong>n:<br />

In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn dauern die Nichterwerbsphasen bei Arbeiter<strong>in</strong>nen und Angestellten<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r jüngsten Kohorte jeweils nur etwas mehr als 3 Jahre.<br />

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