23.01.2015 Aufrufe

Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(1942-1946) auf 78% (1957-1961). Bei Männern wie Frauen ist <strong>de</strong>r Anwartschaftsanstieg<br />

etwa zu gleichen Teilen auf Zuwächse bei Kapital-Lebens- und (nicht Riester-geför<strong>de</strong>rten)<br />

privaten Rentenversicherungen auf <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>en Seite und Riester-Verträgen auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite zurückzuführen, wobei <strong>in</strong> diesem Kontext bei Männern Kapital-Lebensversicherungen<br />

und bei Frauen privaten Rentenversicherungen e<strong>in</strong>e größere Be<strong>de</strong>utung zukommt (vgl. auch<br />

TNS Infratest Sozialforschung 2007: Tab. I-3014e, I-3016e, I-3018e).<br />

Berufliche Stellung<br />

Da die private Vorsorge allen Berufsgruppen offen steht und nicht wie BAV o<strong>de</strong>r ZÖD an sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Privatwirtschaft bzw. <strong>de</strong>m öffentlichen<br />

Dienst gebun<strong>de</strong>n ist, ist e<strong>in</strong>e Differenzierung <strong>de</strong>r projizierten PV-Anwartschaften<br />

im 65. Lebensjahr nach <strong>de</strong>r (letzten) beruflichen Stellung zum Befragungszeitpunkt 2002<br />

s<strong>in</strong>nvoll. In <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn zeichnet sich das erwartete Bild ab: 129 Arbeiter verfügen mit<br />

164 € (Männer) bzw. 100 € (Frauen) über die ger<strong>in</strong>gsten Anwartschaften (Tabelle 4-30). Bei<br />

<strong>de</strong>n Männern liegen die Angestellten (271 €) vor <strong>de</strong>n Beamten (229 €), während es bei <strong>de</strong>n<br />

Frauen (Beamt<strong>in</strong>nen: 179 €; Angestellte: 133 €) umgekehrt ist. Mit Abstand am höchsten<br />

fallen die Anwartschaften <strong>de</strong>r Selbstständigen aus, die bei <strong>de</strong>n Männern (565 €) 345% <strong>de</strong>s<br />

Wertes <strong>de</strong>r Arbeiter erreichen und bei <strong>de</strong>n Frauen (248 €) 248%.<br />

Differenziert nach <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Selbstständigenkategorien zeigt sich, dass vor allem<br />

verkammerte Freiberufler (Männer: 786 €; Frauen: 456 €) und Gewerbetreiben<strong>de</strong> (Männer:<br />

704 €; Frauen: 233 €) sehr hohe Anwartschaften besitzen (Tabelle 4-30). Während dies im<br />

letzteren Fall nicht zuletzt durch das Fehlen e<strong>in</strong>es Regelsicherungssystems zu erklären ist,<br />

spielt bei <strong>de</strong>n (<strong>in</strong> <strong>de</strong>r berufsständischen Versorgung gesicherten) verkammerten Freiberuflern<br />

vor allem ihr überdurchschnittliches Erwerbse<strong>in</strong>kommen e<strong>in</strong>e Rolle, das nicht zuletzt für<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche Absicherung im Alter durch private Vorsorge verwen<strong>de</strong>t wird. Dagegen liegen<br />

die projizierten PV-Anwartschaften von Landwirten (Männer: 198 €) und Handwerkern<br />

(Männer: 461 €) 130 unter <strong>de</strong>m Durchschnitt aller Selbstständigen. Letzteres Niveau wird von<br />

<strong>de</strong>n sonstigen männlichen Selbstständigen (560 €) erreicht, von <strong>de</strong>n Frauen dieser Berufsgruppe<br />

(213 €) dagegen um 14% unterschritten.<br />

In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn sieht die Situation – auf e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>sgesamt niedrigerem Niveau – sehr<br />

ähnlich aus. Auffällig s<strong>in</strong>d jedoch die hohen Anwartschaften von weiblichen Selbstständigen<br />

(270 €), die sogar über <strong>de</strong>r Vergleichsgruppe <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn liegen (Tabelle 4-30).<br />

Grundsätzlich wer<strong>de</strong>n die Analysen im Osten allerd<strong>in</strong>gs durch die niedrigeren Fallzahlen erschwert.<br />

Dies macht sich <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Differenzierung nach <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Selbstständigenkategorien bemerkbar, die nur schwer zu <strong>in</strong>terpretieren s<strong>in</strong>d.<br />

129<br />

130<br />

Auf die Analyse <strong>de</strong>r Anwartschaften <strong>de</strong>r mithelfen<strong>de</strong>n Familienangehörigen wird aufgrund <strong>de</strong>r sehr<br />

ger<strong>in</strong>gen Fallzahlen verzichtet. Statistisch e<strong>in</strong>igermaßen gesicherte Aussagen s<strong>in</strong>d nur für die<br />

Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn (N = 16) möglich, die e<strong>in</strong>e durchschnittliche projizierte PV-Anwartschaft<br />

im 65. Lebensjahr von 204 € erreichen (TNS Infratest Sozialforschung 2007: Tab. I-3184e).<br />

Für Frauen <strong>in</strong> bei<strong>de</strong>n Berufsgruppen s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>de</strong>r ger<strong>in</strong>gen Fallzahlen ke<strong>in</strong>e statistisch gesicherten<br />

Aussagen möglich.<br />

128

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!