Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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pflichtigen Vollerwerbszeit. Bei Männern ist <strong>de</strong>r Anstieg <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn nicht unerheblich<br />
stärker als <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland. Dies führt dazu, dass die durchschnittlichen GRV-<br />
Anwartschaften bei Männern mit 45 und mehr Versicherungsjahren (Arbeiter und Angestellte<br />
zusammengefasst) mit durchschnittlich 1.490 € um 451 € bzw. 43% höher liegen als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />
neuen Län<strong>de</strong>rn mit 1.039 € (TNS Infratest Sozialforschung 2007: Tabelle II-2071c), während<br />
die Unterschie<strong>de</strong> im Bereich kürzerer Vollerwerbszeiten ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d. Bei Frauen verläuft<br />
die Entwicklung <strong>in</strong> West und Ost mit <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r Vollzeitarbeit dagegen ten<strong>de</strong>nziell parallel.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs liegen die durchschnittlichen GRV-Anwartschaften <strong>de</strong>r ost<strong>de</strong>utschen Frauen<br />
im nahezu gesamten Verlauf unter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen im Westen. Die Abstän<strong>de</strong><br />
zu <strong>de</strong>n Beschäftigten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>ger als bei Männern.<br />
Nach Arbeiter/<strong>in</strong>nen und Angestellten differenzierte GRV-Anwartschaften wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Tabelle<br />
7-12 für stärker aggregierte Größenklassen <strong>de</strong>r Vollzeitarbeitsjahre ausgewiesen. Für<br />
alle Gruppen zeigt sich – wie bereits <strong>in</strong> Abbildung 7-2 – e<strong>in</strong> <strong>de</strong>utlich positiver Zusammenhang<br />
zwischen <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Vollerwerbsjahre und <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r projizierten GRV-Anwartschaft,<br />
allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong> nicht unerhebliches Gefälle zwischen Männern und Frauen e<strong>in</strong>erseits<br />
sowie <strong>de</strong>n alten und neuen Län<strong>de</strong>rn an<strong>de</strong>rerseits. Lässt man die nur schwach besetzte<br />
untere Größenklasse (1 bis unter 5 Vollerwerbsjahre) außer Acht, so liegen die angestellten<br />
Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn meist vor <strong>de</strong>n Arbeitern im Westen an <strong>de</strong>r Spitze. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Skala liegen west<strong>de</strong>utsche Arbeiter<strong>in</strong>nen sowie – <strong>in</strong> <strong>de</strong>n unteren Größenklassen – ost<strong>de</strong>utsche<br />
Arbeiter.<br />
Aus Tabelle 7-12 geht <strong>de</strong>r Anteil aller Beschäftigten mit überdurchschnittlich hohen GRV-<br />
Anwartschaften aufgrund langer Vollerwerbszeiten hervor. In West<strong>de</strong>utschland s<strong>in</strong>d zwischen<br />
33% <strong>de</strong>r Arbeiter und 27% <strong>de</strong>r männlichen Angestellten 45 Jahre o<strong>de</strong>r länger vollzeiterwerbstätig,<br />
bei <strong>de</strong>n Frauen liegen die Anteile bei 4% bei Angestellten bzw. unter 2% bei<br />
Arbeiter<strong>in</strong>nen wesentlich niedriger. In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>d 36% <strong>de</strong>r Arbeiter und 24%<br />
<strong>de</strong>r männlichen Angestellten 45 Jahre o<strong>de</strong>r länger vollzeitbeschäftigt. Ost<strong>de</strong>utsche Frauen<br />
dagegen erreichen nur <strong>in</strong> 4% (Arbeiter<strong>in</strong>nen) bzw. 7% (Angestellte) <strong>de</strong>r Fälle 45 o<strong>de</strong>r mehr<br />
Vollerwerbsjahre.<br />
Die bereits bei <strong>de</strong>n GRV-Anwartschaften aufgezeigten unterschiedlich hohen projizierten<br />
E<strong>in</strong>kommen nach Zahl <strong>de</strong>r Vollerwerbsjahre sowie zwischen <strong>de</strong>n betrachteten Arbeitnehmergruppen<br />
verstärken sich ten<strong>de</strong>nziell auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen.<br />
Dies gilt, wie aus Abbildung 7-3 <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>de</strong>n Werten <strong>in</strong> Tabelle 7-12 hervorgeht, <strong>in</strong><br />
beson<strong>de</strong>rem Maße für die alten Län<strong>de</strong>r. So liegt das Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r männlichen<br />
Angestellten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn mit 45 und mehr Vollerwerbsjahren – <strong>de</strong>r Gruppe mit <strong>de</strong>n<br />
höchsten durchschnittlichen GRV-Anwartschaften – mit 2.117 € um durchschnittlich 508 €<br />
bzw. 32% höher als die GRV-Anwartschaft (1.609 €). Dies ist die größte absolute Differenz<br />
aller ausgewiesenen Gruppen. Auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n übrigen Größenklassen <strong>de</strong>r Vollerwerbsjahre<br />
wer<strong>de</strong>n die GRV-Renten <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen Angestellten überdurchschnittlich durch weitere<br />
E<strong>in</strong>kommen ergänzt. E<strong>in</strong> Grund dürfte se<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re die Gruppe <strong>de</strong>r Angestellten<br />
mit 25 bis unter 45 Vollerwerbsjahren überproportional viele Beschäftigte aus höheren Tätigkeitsniveaus<br />
mit längeren Ausbildungszeiten umfasst. Deren – nicht zuletzt bed<strong>in</strong>gt durch die<br />
Beitragsbemessungsgrenze – nicht allzu hohe GRV-Anwartschaften wer<strong>de</strong>n überdurchschnittlich<br />
häufig durch überdurchschnittlich hohe weitere Alterse<strong>in</strong>kommen ergänzt.<br />
Abbildung 7-2<br />
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