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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn entfallen auf Teilzeitbeschäftigungen durchschnittlich 10 Jahre (Arbeiter<strong>in</strong>nen:<br />

9,9 Jahre; Angestellte: 9,6 Jahre), <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn zwischen 10,9 (Arbeiter<strong>in</strong>nen)<br />

und 14,2 Jahre (Angestellte). Lediglich west<strong>de</strong>utsche Arbeiter<strong>in</strong>nen können <strong>de</strong>n – im<br />

Vergleich zu <strong>de</strong>n übrigen Gruppen ohneh<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gsten – Rückgang <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r Vollzeitarbeit<br />

im Kohortenverlauf durch längere Teilzeitarbeit kompensieren: Sie steigt von <strong>de</strong>r<br />

ältesten zur jüngsten Kohorte von durchschnittlich 10,0 auf 11,2 Jahre. E<strong>in</strong>en Zugew<strong>in</strong>n haben<br />

auch ost<strong>de</strong>utsche weibliche Angestellte zu verzeichnen (von 8,4 auf 9,7 Jahre), allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist er weit ger<strong>in</strong>ger als <strong>de</strong>r Verlust an Vollzeitarbeit von durchschnittlich 5,7 Jahren. Bei<br />

ost<strong>de</strong>utschen Arbeiter<strong>in</strong>nen geht <strong>de</strong>mgegenüber, soweit die statistisch nur schwach gesicherten<br />

Daten zeigen, auch die Dauer <strong>de</strong>r Teilzeitarbeit zurück.<br />

Teilzeitbeschäftigungen bei Männern s<strong>in</strong>d nicht nur selten, son<strong>de</strong>rn auch kurz: Nur zwischen<br />

1% (ost<strong>de</strong>utsche Arbeiter) und 3% (Angestellte <strong>in</strong> Ost und West) üben im Verlauf ihres Erwerbslebens<br />

e<strong>in</strong>e Teilzeittätigkeit aus. Soweit aufgrund <strong>de</strong>r nur ger<strong>in</strong>gen Fallzahlen statistisch<br />

gesicherte Aussagen möglich s<strong>in</strong>d, entfallen auf sie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn durchschnittlich<br />

3,8 Jahre (Arbeiter und Angestellte zusammengefasst), <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn<br />

knapp 3 Jahre (Angestellte).<br />

Ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung<br />

Ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigungen und sonstige sozialversicherungsfreie Beschäftigungszeiten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn häufiger zu verzeichnen. Etwa je<strong>de</strong> zweite sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigte west<strong>de</strong>utsche Frau (60% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen, 44% <strong>de</strong>r Angestellten) ist<br />

im Verlauf ihres Erwerbslebens m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 12 Monate ger<strong>in</strong>gfügig erwerbstätig (ost<strong>de</strong>utsche<br />

Arbeiter<strong>in</strong>nen: 29%; ost<strong>de</strong>utsche Angestellte: 19%). 59 Die Anteile <strong>de</strong>r ger<strong>in</strong>gfügig<br />

Beschäftigten steigen von <strong>de</strong>r ältesten zur jüngsten Kohorte am stärksten – von 11% auf<br />

40% – bei ost<strong>de</strong>utschen Arbeiter<strong>in</strong>nen. Aber auch die Zuwächse von west<strong>de</strong>utschen Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

(von 43% auf 65%) und weiblichen Angestellten (alte Län<strong>de</strong>r: von 29% auf 56%; neue<br />

Län<strong>de</strong>r: von 10% auf 23%) s<strong>in</strong>d erheblich.<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die durchschnittliche Dauer <strong>de</strong>r ger<strong>in</strong>gfügigen Beschäftigung liegen west<strong>de</strong>utsche<br />

vor ost<strong>de</strong>utschen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen. Dies betrifft Arbeiter<strong>in</strong>nen (West 8,0 Jahre,<br />

Ost 3,6 Jahre) wie Angestellte (West 7,0 Jahre, Ost 4,1 Jahre). Im Kohortenvergleich zeigt<br />

sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn bei Arbeiter<strong>in</strong>nen wie Angestellten ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Ten<strong>de</strong>nz, <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn geht die Dauer über die Kohorten leicht zurück.<br />

59<br />

Die unterschiedlichen Anteile ergeben sich daraus, dass <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen DDR nahezu alle Erwerbstätigen<br />

<strong>in</strong> das Rentenversicherungssystem e<strong>in</strong>bezogen waren und nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> <strong>in</strong> die<br />

bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utsche gesetzliche Rentenversicherung übernommen wur<strong>de</strong>n. Gleiches galt für die ohneh<strong>in</strong><br />

nur kle<strong>in</strong>e Gruppe <strong>de</strong>r Selbstständigen. Sozialversicherungsfreie Beamte kannte die DDR<br />

nicht, ebenso wenig gab es sozialversicherungsfreie ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigungsverhältnisse. Soweit<br />

sozialversicherungsfreie Zeiten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn zu verzeichnen s<strong>in</strong>d, resultieren sie daher<br />

im Wesentlichen aus Tätigkeiten nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> sowie – <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Umfang – aus Tätigkeiten<br />

von früheren West<strong>de</strong>utschen, die <strong>in</strong> die neuen Län<strong>de</strong>r umgezogen s<strong>in</strong>d.<br />

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