Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

TNS Infratest
Sozialforschung
3.3 Projizierte Netto-Alterseinkommen im 65. Lebensjahr
Aus den eigenen und abgeleiteten projizierten Brutto-Anwartschaften in den verschiedenen
Alterssicherungssystemen (GRV, BV, AdL, BSV, BAV, ZÖD, PV) im 65. Lebensjahr wird in
der AVID 2005 mittels eines Einkommensteuer- und Sozialversicherungsbeitragsmodells
das Netto-Alterseinkommen auf der Personen- und Ehepaarebene berechnet. Dieses Modell
berücksichtigt je nach Einkommensart die Belastung mit Einkommenssteuer sowie die Beiträge
zur Kranken- und Pflegeversicherung. 53
Deutschlandweit weisen Männer – in Werten des Jahres 2005 – ein durchschnittliches (eigenes)
Netto-Alterseinkommen von 1.508 € auf, Frauen eines von 835 € (TNS Infratest Sozialforschung
2007: Tab. I-3028e). Dabei betragen die projizierten Einkommen von Männern
in den alten Ländern 1.628 € und in den neuen Ländern 1.036 €, die westdeutscher Frauen
liegen bei 816 € und die ostdeutscher Frauen bei 909 € (vgl. auch Tabelle 6-1).
Über die vier Geburtskohorten zeigt sich bei den Männern insgesamt ein Rückgang der Netto-Alterseinkommen
um 6% von 1.580 € für die ältesten Kohorte (1942-1946) auf 1.487 € für
die jüngste Kohorte (1957-1961; Abbildung 3-10). Im Gegensatz dazu ist bei den Frauen ein
Aufwärtstrend um 7% von 809 € für die 1942 bis 1946 Geborenen auf 862 € für die 1957 bis
1961 Geborenen zu verzeichnen. Diese Entwicklung entspricht weitestgehend der Situation
in den alten Ländern, wobei sie sich bei den Männern im Westen – entsprechend den höheren
Durchschnittseinkommen – auf einem höheren Niveau abspielt, von 1.700 € für die älteste
Kohorte (1942-1946) auf 1.596 € für die jüngste Kohorte (1957-1961). Bei den Frauen fällt
der Zuwachs mit 8% (1942-1946: 788 €; 1957-1961: 850 €) etwas höher aus als auf
Deutschlandebene. In den neuen Ländern sinken die Netto-Alterseinkommen der Männer
nur um 2% von den 1942 bis 1946 Geborenen (1.073 €) zu den 1957 bis 1961 Geborenen
(1.052 €). Auch bei den Frauen ist die Entwicklung stabil: Die Einkommen steigen um 1%
von 898 € für die älteste Kohorte (1942-1946) auf 911 € für die jüngste Kohorte (1957-1961).
Damit entwickeln sich die Netto-Alterseinkommen der Männer in den neuen Ländern zudem
deutlich positiver als die GRV-Anwartschaften (vgl. Abschnitt 3.1), deren Rückgang durch
einen Anstieg der Beteiligungsquoten und der durchschnittlichen Höhe der Anwartschaften
in anderen Systemen der Alterssicherung (vor allem BV, BAV, ZÖD und PV) weitgehend
kompensiert – bei Frauen sogar leicht überkompensiert – werden kann (vgl. Abschnitt 6.1).
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Da in der Untersuchung der Krankenversicherungsstatus nicht erhoben wurde, liegen für alle Personen
die Beitragssätze (Eigenanteil der Versicherten) zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung
zugrunde. Vgl. hierzu auch Abschnitt 1.3 und die Darstellung im Methodenbericht zur
AVID 2005 (TNS Infratest Sozialforschung und ASKOS 2007a, b). Das Netto-Alterseinkommen
wird in den Werten von 2005 und ohne Angleichung der aktuellen Rentenwerte dargestellt.
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