Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn verfügen Witwen über das höchste Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen (1.052 €)<br />
aller Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n, gefolgt von alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Männern mit 908 €, geschie<strong>de</strong>nen Frauen<br />
mit 894 € und ledigen Frauen mit 785 € (Tabelle 6-10). 159 Die E<strong>in</strong>kommensunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n bewegen sich im Osten grundsätzlich auf e<strong>in</strong>em niedrigeren Niveau<br />
als im Westen und <strong>de</strong>r relative Abstand <strong>de</strong>r am schlechtesten gestellten Gruppe zur am besten<br />
gestellten ist ger<strong>in</strong>ger: Während <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn geschie<strong>de</strong>ne Frauen 61% <strong>de</strong>s E<strong>in</strong>kommens<br />
<strong>de</strong>r alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Männer erreichen, erzielen ledige Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn<br />
75% <strong>de</strong>s E<strong>in</strong>kommens <strong>de</strong>r Witwen. Der Vergleich <strong>de</strong>r Verteilungen <strong>de</strong>r projizierten Anwartschaften<br />
zeigt, dass sich die Anwartschaften <strong>de</strong>r Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn<br />
stärker auf <strong>de</strong>n unteren bis mittleren E<strong>in</strong>kommensbereich konzentrieren, folglich s<strong>in</strong>d höhere<br />
Werte seltener als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn. Der Unterschied ist beson<strong>de</strong>rs stark ausgeprägt bei<br />
<strong>de</strong>n ledigen Frauen, <strong>de</strong>ren Anteile im unteren E<strong>in</strong>kommensbereich unter 300 € <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen<br />
Län<strong>de</strong>rn etwas höher s<strong>in</strong>d (6%; alte Län<strong>de</strong>r: 2%), während sie im oberen Bereich von<br />
2.000 € und mehr gar nicht vertreten s<strong>in</strong>d (0%; alte Län<strong>de</strong>r: 18%).<br />
Geburtskohorten (<strong>de</strong>s Ehemanns)<br />
Die Differenzierung <strong>de</strong>r projizierten Anwartschaften auf Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen von Ehepaaren<br />
nach <strong>de</strong>r Geburtskohorte <strong>de</strong>s Ehemanns <strong>in</strong> Tabelle 6-11 zeigt, dass die E<strong>in</strong>kommen<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn angesichts ger<strong>in</strong>gfügiger Schwankungen zwischen 2.535 € (1952-<br />
1956) und 2.471 € (1947-1951) im Zeitverlauf relativ konstant bleiben wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn steigen die Anwartschaften von <strong>de</strong>r ältesten Kohorte (1942-1946:<br />
1.958 €) zu <strong>de</strong>n 1947 bis 1951 Geborenen um 4% (2.029€), s<strong>in</strong>ken dann für die Kohorte <strong>de</strong>r<br />
1952 bis 1956 Geborenen (1.895 €) <strong>de</strong>utlich ab, um anschließend für die jüngste Kohorte<br />
(1957-1961: 2.099 €) wie<strong>de</strong>r auf 107% <strong>de</strong>s Ausgangswertes zu steigen (Tabelle 6-11). Damit<br />
steigt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r durchschnittlichen Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r Ehepaare im Osten<br />
an <strong>de</strong>nen im Westen von 79% auf 85%.<br />
Analog zu <strong>de</strong>n relativ konstanten durchschnittlichen projizierten Anwartschaften s<strong>in</strong>d bei <strong>de</strong>r<br />
Schichtung <strong>de</strong>r Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn nur ger<strong>in</strong>gfügige und zu<strong>de</strong>m<br />
unsystematische Än<strong>de</strong>rungen über die Geburtskohorten h<strong>in</strong>weg zu erkennen. Dagegen<br />
zeichnet sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn e<strong>in</strong>e Verschiebung h<strong>in</strong> zu höheren Anwartschaften ab,<br />
die e<strong>in</strong>hergeht mit e<strong>in</strong>er Glättung bzw. Streckung <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>r projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re s<strong>in</strong>kt <strong>de</strong>r Anteil von Ehepaaren mit Anwartschaften zwischen<br />
1.500 € und unter 2.500 € von 77% (1942-1946) auf 52% (1957-1961), während <strong>de</strong>r Anteil<br />
von Ehepaaren mit Anwartschaften von 2.500 € und mehr für dieselben Kohorten von 10%<br />
auf 24% steigt.<br />
159 Die günstige Situation <strong>de</strong>r Witwen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ist darauf zurückzuführen, dass sie nahezu<br />
alle neben <strong>de</strong>r H<strong>in</strong>terbliebenenrente über e<strong>in</strong>e Anwartschaft auf e<strong>in</strong>e Versichertenrente <strong>de</strong>r<br />
GRV verfügen.<br />
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