Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

Da es sich vor allem beim Erwerbsstatus – mit Abstrichen auch beim Sozialversicherungsstatus
– um ein Merkmal handelt, dessen Zustand sich bei vielen Personen bis zum
65. Lebensjahr noch (häufig) ändert, 38 wird die Ausprägung zum Befragungszeitpunkt 2002
im vorliegenden Bericht nicht als Differenzierungsmerkmal bei der Diskussion zukünftiger
Alterseinkommen verwendet. 39
2.4.2 (Letzte) berufliche Stellung und Beschäftigungsbereich
Über die Hälfte (51%) der Population der AVID 2005 war zum Befragungszeitpunkt 2002
bzw. bei der letzten Erwerbstätigkeit vor diesem Zeitpunkt als Angestellte tätig (Tabelle 2-7),
wobei dieser Anteil in den alten Ländern mit 52% etwas höher ausfällt als in den neuen
(49%). Allerdings zeigen sich deutliche geschlechtsspezifische Differenzen. So sind 64% (alte
Länder) bzw. 62% (neue Länder) der Frauen und nur 40% (alte Länder) bzw. 36% (neue
Länder) der Männer (zuletzt) als Angestellte tätig (gewesen). Die ostdeutschen Männer sind
die einzige Teilgesamtheit, in der die Arbeiter (50%) und nicht die Angestellten (36%) die
größte Gruppe im Hinblick auf die (letzte) berufliche Stellung bilden. Ansonsten schwankt
der Anteil der Arbeiter zwischen 23% (Frauen in den alten Ländern) und 36% (Männer in
den alten Ländern).
Deutliche Unterschiede zwischen West und Ost zeigen sich auch im Hinblick auf den Anteil
der Beamten: Während in den alten Ländern 7% der Population der AVID 2005 (zuletzt) als
Beamte tätig waren, beträgt dieser Anteil in den neuen Ländern nur 4%. Zurückzuführen ist
dies insbesondere darauf, dass in einer Reihe von öffentlichen Beschäftigungsbereichen in
Ostdeutschland keine oder nur noch wenige Beamte ernannt werden. Dies betrifft beispielsweise
den (Schul-)Bildungssektor. Zudem gibt es in den neuen Ländern keine Beamten bei
Post oder Bahn bzw. ihren Nachfolgeunternehmen. 40 Allerdings beschränkt sich die größere
Bedeutung von Beamten auf die Männer (alte Länder: 10%; neue Länder: 3%), bei den
Frauen ist der Anteil der (ehemaligen) Beamtinnen in den neuen Ländern (6%) höher als in
den alten (4%).
Der Anteil der Selbstständigen unterscheidet sich kaum zwischen alten (10%) und neuen
Ländern (8%), wobei jeweils die Anteile der selbstständigen Männer (alte Länder: 14%; neue
Länder: 11%) doppelt so hoch ausfallen wie die der selbstständigen Frauen (alte Länder:
6%; neue Länder: 5%). Die mithelfenden Familienangehörigen sind schließlich in beiden
Landesteilen nahezu gleich unbedeutend (alte Länder: 1%; neue Länder: 0%).
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Aufgrund der großen Relevanz beider Merkmale für zukünftige Alterseinkommen werden entsprechende
Änderungen im Rahmen der AVID-Fortschreibung berücksichtigt.
Analog zum Familienstand (vgl. Abschnitt 2.2.2) gilt, dass die im Tabellenband der AVID 2005
(TNS Infratest Sozialforschung 2007) ausgewiesenen, entsprechend differenzierten Ergebnisse
mit Vorsicht zu interpretieren sind.
Im Juni 2005 gab es – über alle Altersgruppen, aber mit einem deutlichen Schwerpunkt bei den
Jahrgängen der Population der AVID 2005 – bei der Deutschen Post AG, der Deutschen Telekom
AG und der Deutschen Bahn AG noch ca. 165.000 Beamte (Lessmann 2005).
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