Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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Tätigkeitsniveau (nur Arbeiter und Angestellte)<br />
Die projizierten Anwartschaften auf Versichertenrenten <strong>de</strong>r GRV im 65. Lebensjahr <strong>de</strong>r zahlenmäßig<br />
dom<strong>in</strong>ieren<strong>de</strong>n Arbeiter und Angestellten – gemäß (letzter) beruflicher Stellung<br />
zum Befragungszeitpunkt 2002 – wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n noch weiter differenziert, da bei<strong>de</strong><br />
ke<strong>in</strong>e homogene Gruppe s<strong>in</strong>d, son<strong>de</strong>rn sich dah<strong>in</strong>ter jeweils Personen mit sehr unterschiedlichen<br />
Tätigkeitsniveaus verbergen. Die Gruppe <strong>de</strong>r Arbeiter wird <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel geglie<strong>de</strong>rt<br />
<strong>in</strong> Un- bzw. Angelernte, Facharbeiter sowie Meister, wobei für die Zuordnung zu <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n letztgenannten Kategorien spezifische Voraussetzungen (Lehrabschluss bzw. Meisterprüfung)<br />
existieren. Weniger trennscharf ist die Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Angestellten nach <strong>de</strong>n<br />
<strong>in</strong>sgesamt fünf <strong>in</strong> <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 ausgewiesenen Kategorien (Angelernte, e<strong>in</strong>fache Fachkräfte,<br />
Angestellte <strong>in</strong> mittlerer und gehobener Position und hochqualifizierte bzw. leiten<strong>de</strong> Angestellte).<br />
Die drei unteren Gruppen <strong>de</strong>r Angestellten können <strong>de</strong>n Arbeitergruppen gegenübergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, für die bei<strong>de</strong>n oberen Gruppen gibt es ke<strong>in</strong>e vergleichbaren Arbeiter.<br />
Die Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Anwartschaften nach <strong>de</strong>m Tätigkeitsniveau s<strong>in</strong>d bei Angestellten größer<br />
als bei Arbeitern, wobei sie nach Region und Geschlecht leicht variieren: Angestellte <strong>in</strong><br />
mittleren Positionen erreichen um 53% (Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn) bis 58% (Männer <strong>in</strong><br />
<strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn) höhere Anwartschaften als angelernte Angestellte, Meister liegen dagegen<br />
– entsprechen<strong>de</strong> Vergleiche s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>de</strong>r ger<strong>in</strong>gen Fallzahlen für Frauen nicht<br />
möglich – diesbezüglich nur um 19% (Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn) bis 35% (Männer <strong>in</strong><br />
<strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn) über angelernten Arbeitern. Wer<strong>de</strong>n auch noch die bei<strong>de</strong>n oberen Angestelltengruppen<br />
e<strong>in</strong>bezogen, fallen die Unterschie<strong>de</strong> erwartungsgemäß noch größer aus:<br />
Während männliche Angestellte <strong>in</strong> leiten<strong>de</strong>n Positionen um 80% (alte Län<strong>de</strong>r) bzw. 78%<br />
(neue Län<strong>de</strong>r) höhere projizierte Anwartschaften als Angelernte aufweisen, liegen Frauen <strong>in</strong><br />
leiten<strong>de</strong>n Positionen 99% (alte Län<strong>de</strong>r) bzw. 61% (neue Län<strong>de</strong>r) über Angelernten (Tabelle<br />
4-11).<br />
Die unterschiedlichen GRV-Anwartschaften s<strong>in</strong>d im Wesentlichen auf die E<strong>in</strong>kommensunterschie<strong>de</strong><br />
zwischen <strong>de</strong>n Tätigkeitsniveaus zurückzuführen. Bei Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn<br />
s<strong>in</strong>kt zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>rjenigen, die Phasen sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung<br />
aufweisen, mit <strong>de</strong>m Tätigkeitsniveau. 91 Bei Männern sowie Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn<br />
ist dagegen <strong>de</strong>r Anteil über die Tätigkeitsniveaus konstant. Zu<strong>de</strong>m dürfte sich <strong>de</strong>r Anstieg<br />
<strong>de</strong>r durchschnittlichen Dauer sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigungsphasen<br />
mit <strong>de</strong>m Tätigkeitsniveau auswirken, <strong>de</strong>r bei Frauen (vor allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn)<br />
zu beobachten ist. 92<br />
Die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n durchschnittlichen projizierten GRV-Anwartschaften im<br />
65. Lebensjahr von männlichen und weiblichen Arbeitern und Angestellten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen<br />
Län<strong>de</strong>rn weniger groß, zu<strong>de</strong>m erreichen Frauen mit 81% (Angestellte <strong>in</strong> gehobenen Positionen)<br />
bis 92% (angelernte Angestellte) e<strong>in</strong>en <strong>de</strong>utlich größeren Anteil <strong>de</strong>r Anwartschaften<br />
91<br />
92<br />
Nach weiteren, hier nicht dokumentierten Analysen weisen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn 37% <strong>de</strong>r weiblichen<br />
Angestellten <strong>in</strong> mittleren Positionen Phasen sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung<br />
auf, aber nur 22% <strong>de</strong>rjenigen <strong>in</strong> leiten<strong>de</strong>n Positionen.<br />
Die durchschnittliche Dauer sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung ist <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />
Län<strong>de</strong>rn bei weiblichen Angestellten <strong>in</strong> leiten<strong>de</strong>n Positionen (310 Monate) ca. 50% länger als bei<br />
angelernten (207 Monate) und e<strong>in</strong>fachen Angestellten (202 Monate).<br />
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