Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

TNS Infratest
Sozialforschung
Für die Stichprobenziehung der Befragung des Jahres 2002 wurde auf das Access-Panel
von TNS Infratest TPI zurückgegriffen. Dabei handelt es sich um einen großen Pool befragungsbereiter
Haushalte, 9 für die aufgrund von Vorbefragungen und gezielten Screening-
Befragungen detaillierte und aktuelle soziodemographische Informationen zur Verfügung
stehen. Access-Panels finden in der empirischen Sozialforschung zunehmend Verwendung,
z. B. bauen die statistischen Ämter des Bundes und der Länder seit 2004 angesichts kontinuierlich
sinkender Ausschöpfungsquoten bei Befragungen auf der Grundlage anderer Stichprobenarten
eine solche Dauerstichprobe auf Basis des Mikrozensus auf (Bechthold et al.
2002, Körner et al. 2006, Lotze und Breiholz 2002).
Da die Erhebung des Jahres 2002 aufgrund der kurzen Zeit, die seit der Einführung der
neuen Fördermöglichkeiten der privaten Vorsorge gemäß Altersvermögensgesetz (AVmG)
und Altersvermögensergänzungsgesetz (AVmEG) verstrichen war, diesbezüglich nur einen
vorläufigen Eindruck liefern konnte, wurde (zwischen Juli und Oktober) 2004 eine schriftliche
Nachbefragung zu Art und Höhe der seit der Haupterhebung vereinbarten zusätzlichen
betrieblichen und privaten Vorsorge sowie sonstiger privater Vorsorgemaßnahmen durchgeführt.
1.2.2 Klärung der GRV-Konten
Die Informationen zur Absicherung der Befragten in der gesetzlichen Rentenversicherung
(bis zum Jahr 2002) stammen in der AVID 2005 – im Gegensatz zu denen zur Absicherung
in den anderen Regel- und Zusatzsicherungssystemen – nicht aus der schriftlichen Befragung
des Jahres 2002. Vielmehr wurde im Rahmen der letzteren die Zustimmung der Befragten
zur Klärung ggf. vorhandener GRV-Konten und zur Zusammenführung von Befragungs-
und Kontendaten eingeholt, da die Konten mit ihren prozessproduzierten Daten validere
Informationen liefern als eine Befragung. Die Daten der erfassten Einverständniserklärungen
wurden im Anschluss an die Befragung an die Datenstelle der Rentenversicherungsträger
(DSRV) geschickt, wo die dazugehörigen Konten im Stammsatzbestand gesucht
wurden. Die Fälle, in denen ein Versicherungskonto gefunden werden konnte, wurden
schließlich von der DSRV zwecks Einleitung eines Kontenklärungsverfahrens an die jeweiligen
Rentenversicherungsträger übergeben. 10 Die Daten der geklärten Konten wurden von
den Rentenversicherungsträgern bis Mai 2004 an TNS Infratest Sozialforschung geliefert,
wo sie mit den Befragungsdaten zusammengespielt und weiterverarbeitet wurden. 11
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Im Oktober 2002 gehörten dem Access-Panel von TNS Infratest TPI 71.865 Haushalte mit insgesamt
164.986 Personen an (NFO TPI TestPanel-Institut 2002).
Dabei handelt es sich um das gleiche Verfahren, das von den Versicherten vor dem Renteneintritt
durchgeführt werden muss.
Dies beinhaltete vor allem eine intensive Datenprüfung auf Einzelfallebene, bei der zwischen Juli
2003 und Januar 2005 pro befragter Person über 1.000 Prüfungen innerhalb der Befragungsdaten
und im Abgleich von Befragungs- und Versicherungskontendaten durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt
standen Filterfehler, unzulässige Codes und Wertebereiche sowie Inkonsistenzen zwischen
soziodemographischen, biographischen und Altersanwartschaftsangaben (vgl. auch Heien 2004,
TNS Infratest Sozialforschung und ASKOS 2007a).
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