Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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Der E<strong>in</strong>fluss langjähriger Arbeitslosigkeit ist beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich bei männlichen Angestellten<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn zu erkennen. Die durchschnittlichen GRV-Anwartschaften <strong>de</strong>r Gruppe<br />
mit 15 o<strong>de</strong>r mehr Jahren Arbeitslosigkeit erreichen mit 521 € lediglich etwas mehr als e<strong>in</strong><br />
Drittel (39%) <strong>de</strong>r Anwartschaften <strong>de</strong>r Angestellten mit 1 bis unter 3 Arbeitslosenjahren<br />
(1.322 €) und sogar nur 35% <strong>de</strong>r Anwartschaften <strong>de</strong>r Angestellten mit maximal 11 Monaten<br />
(1.496 €). Ähnlich stellt sich die Situation bei west<strong>de</strong>utschen Arbeitern dar. Bei 15-jähriger<br />
o<strong>de</strong>r längerer Arbeitslosigkeit erzielen auch sie mit 567 € nur die Hälfte (50%) <strong>de</strong>r Anwartschaften<br />
von Arbeitern mit 1 bis unter 3 Arbeitslosenjahren (1.140 €) und sogar nur 44% <strong>de</strong>r<br />
Anwartschaften <strong>de</strong>rjenigen Arbeiter, die maximal 11 Monate arbeitslos waren (1.280 €). Dagegen<br />
wirken sich längere Zeiten <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit überraschen<strong>de</strong>rweise bei west<strong>de</strong>utschen<br />
Arbeiter<strong>in</strong>nen nur sehr begrenzt auf die Höhe <strong>de</strong>r GRV-Anwartschaft aus. Bei 1-<br />
bis unter 3-jähriger Arbeitslosigkeit belaufen sich die durchschnittlichen GRV-Anwartschaften<br />
auf 516 €, bei 15-jähriger o<strong>de</strong>r längerer Arbeitslosigkeit auf 505 €. Noch niedriger (439 €)<br />
s<strong>in</strong>d die Anwartschaften von Arbeiter<strong>in</strong>nen ohne bzw. mit maximal 11-monatiger Arbeitslosigkeit.<br />
Auch hier dürften strukturelle Effekte e<strong>in</strong>e Rolle spielen, z.B. kürzere Zeiten e<strong>in</strong>er<br />
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei Frauen ohne o<strong>de</strong>r mit nur ger<strong>in</strong>gen Arbeitslosenzeiten.<br />
In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ist die negative Korrelation zwischen <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r GRV-Anwartschaften<br />
und <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit bei allen Beschäftigtengruppen ähnlich ausgeprägt.<br />
Die Anwartschaften <strong>de</strong>r Arbeiter/<strong>in</strong>nen und Angestellten mit m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 15-jähriger<br />
Arbeitslosigkeit erreichen zwischen 57% (männliche Angestellte) und 76% (Arbeiter<strong>in</strong>nen)<br />
<strong>de</strong>r Werte <strong>de</strong>rjenigen mit 1- bis unter 3-jähriger Arbeitslosigkeit. Bezogen auf Beschäftigte<br />
mit maximal 11-monatiger Arbeitslosigkeit liegen sie zwischen 52% (männliche Angestellte)<br />
und 67% (Arbeiter<strong>in</strong>nen).<br />
Grundsätzlich ähnliche Strukturen zeigen sich bezüglich <strong>de</strong>r projizierten Anwartschaften auf<br />
Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen, mit e<strong>in</strong>em allerd<strong>in</strong>gs bei Männern im Westen nicht unerheblichen<br />
Niveauunterschied zwischen <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r langjährig Arbeitslosen (15 Jahre und mehr)<br />
und <strong>de</strong>njenigen mit höchstens 11-monatiger Arbeitslosigkeit: Die projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />
<strong>de</strong>r langjährig arbeitslosen Arbeitnehmer erreichen nur noch 39% (Arbeiter,<br />
634 €) bzw. sogar nur 26% (Angestellte, 563 €) <strong>de</strong>r Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r Beschäftigten, die<br />
nicht von Arbeitslosigkeit betroffen s<strong>in</strong>d (1.610 € bzw. 2.129 €). Langjährig Arbeitslose verfügen<br />
somit über nur ger<strong>in</strong>ge zusätzliche E<strong>in</strong>kommen, die die niedrigeren GRV-Anwartschaften<br />
aufstocken könnten.<br />
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