Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

TNS Infratest
Sozialforschung
chen Angestellten und Arbeiterinnen um jeweils 0,9 Jahre sowie bei den Arbeitern in den
alten Ländern um 1,4 Jahre bzw. den männlichen Angestellten in den neuen Ländern um 1,7
Jahre. Die weiteren Gruppen haben Einbußen zwischen etwa 3 und 4 Jahren zu verzeichnen.
Aufgrund der insgesamt günstigeren, bzw. weniger ungünstigen Entwicklung in den alten
Ländern nivellieren sich die Unterschiede zwischen den Versicherungszeiten der Beschäftigtengruppen
zwischen der ältesten und der jüngsten Kohorte. In der jüngsten Gruppe weisen
nunmehr die westdeutschen Arbeiter mit durchschnittlich 42,1 Jahren die längsten GRVrelevanten
Zeiten auf, gefolgt von den Arbeitern in den neuen Ländern mit 41,4 Jahren bzw.
den männlichen Angestellten in den neuen Ländern mit 41,2 Jahren und den männlichen
Angestellten in den alten Ländern mit 40,3 Jahren. Die Frauen liegen jeweils mehr oder weniger
deutlich unter 40 Jahren. Am Ende der Skala bleiben, trotz des beträchtlichen Anstiegs
der Versicherungszeiten, westdeutsche Arbeiterinnen.
7.4 Projizierte GRV- und Netto-Alterseinkommensanwartschaften
nach der Länge ausgewählter Biographie-Episoden
Im vorangegangenen Abschnitt wurde aufgezeigt, dass Arbeiter und Angestellte kohortenund
geschlechtsspezifisch in Ost und West in unterschiedlichem Umfang sozialversicherungspflichtigen
Voll- und Teilzeitbeschäftigungen sowie sozialversicherungsfreien Erwerbstätigkeiten
nachgehen. Ebenfalls unterschiedlich ausgeprägt ist das Auftreten von Nichterwerbsepisoden.
Dies gilt sowohl für die Anteile der im Lebenslauf in die jeweiligen Episoden
einbezogenen Personen als auch für die Länge dieser Episoden. Besonders deutlich treten
die kohortenspezifischen Unterschiede im Vergleich zwischen den alten und neuen Ländern
zutage. In diesem Abschnitt wird nunmehr der Frage nachgegangen, inwieweit die unterschiedliche
Länge dieser Episoden mit unterschiedlich hohen projizierten Anwartschaften auf
GRV-Renten und Netto-Alterseinkommen im 65. Lebensjahr einhergeht.
7.4.1 Erwerbszeiten
Sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeit
Einen ersten Überblick über den Zusammenhang der Länge der Vollzeitarbeit und der Höhe
des Zahlbetrags der projizierten GRV-Anwartschaft für die zusammengefasste Gruppe der
im Verlauf des Erwerbslebens mindestens 12 Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Arbeitnehmer/innen gibt die Abbildung 7-2 für Männer und Frauen in den alten und
neuen Ländern. 191 Für alle 4 Gruppen zeigt sich der erwartete Zusammenhang: Die durchschnittliche
GRV-Anwartschaft steigt nahezu linear mit der Länge der sozialversicherungs-
191 Ausgewiesen sind jeweils die statistisch gesicherten Werte (in der Regel N > 29). Aus diesem
Grund werden bei einigen der folgenden Abbildungen die Kurvenverläufe nur für Teile der Abszissenwerte
ausgewiesen.
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