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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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nosen zu verstehen, son<strong>de</strong>rn als Trendaussagen, die e<strong>in</strong>e Variante aus <strong>de</strong>r Bandbreite möglicher<br />

Entwicklungen beschreiben. 44<br />

3.1 Verbreitung und Höhe projizierter eigener Alterssicherungsanwartschaften<br />

von Personen im 65. Lebensjahr<br />

Von <strong>de</strong>n vier Systemen <strong>de</strong>r ersten, kollektiven Säule <strong>de</strong>r Alterssicherung <strong>in</strong> Deutschland<br />

weist die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) als Regelsicherung für Arbeiter und Angestellte<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst die größte Verbreitung auf; angesichts<br />

von projizierten Beteiligungsquoten im 65. Lebensjahr von 96% <strong>de</strong>r Männer und sogar<br />

98% <strong>de</strong>r Frauen <strong>de</strong>r Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961 (mit <strong>de</strong>utscher Staatsangehörigkeit)<br />

<strong>de</strong>ckt sie nahezu die gesamte Population <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 ab (Abbildung 3-1). In <strong>de</strong>n neuen<br />

Län<strong>de</strong>rn (Männer und Frauen: 100%) ist dies tatsächlich <strong>de</strong>r Fall, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn entsprechend<br />

etwas weniger (Männer: 95%; Frauen: 98%).<br />

Dagegen erreicht die Beamtenversorgung (BV) als zweitwichtigstes Regelsicherungssystem<br />

mit 9% (Männer) bzw. 4% (Frauen) e<strong>in</strong>en bereits <strong>de</strong>utlich ger<strong>in</strong>geren Verbreitungsgrad, <strong>de</strong>r<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn vor allem bei <strong>de</strong>n Männern (11%; Frauen: 4%) höher ist als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen<br />

Län<strong>de</strong>rn (3%; Frauen: 3%). Noch seltener kommen Anwartschaften aus <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />

Alterssicherung (AdL) und <strong>de</strong>r berufsständischen Versorgung (BSV) vor, über<br />

die maximal 2% <strong>de</strong>r Deutschen <strong>de</strong>r Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961 verfügen.<br />

Über die Kohorten erweist sich die Beteiligung an <strong>de</strong>n vier Regelsicherungssystemen als<br />

stabil, e<strong>in</strong>zig die Verbreitung von BV-Anwartschaften geht bei <strong>de</strong>n Männern von 12% für die<br />

1942 bis 1946 Geborenen auf 8% für die 1957 bis 1961 Geborenen merklich zurück und verdoppelt<br />

sich umgekehrt bei <strong>de</strong>n Frauen von 2% (1942-1946) auf 4% (1957-1961; TNS Infratest<br />

Sozialforschung 2007: Tab. I-1016a). Während dies bei <strong>de</strong>n Frauen e<strong>in</strong> <strong>de</strong>utschlandweiter<br />

Trend ist, stehen bei <strong>de</strong>n Männern e<strong>in</strong> Rückgang <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn (1942-1946:<br />

14%; 1957-1961: 9%; vgl. Tabelle 4-4) und e<strong>in</strong> Anstieg <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn (1942-1946:<br />

1%; 1957-1961: 4%; vgl. Tabelle 4-5) dah<strong>in</strong>ter.<br />

Deutliche Unterschie<strong>de</strong> zeigen sich auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r projizierten Anwartschaften<br />

(pro Bezieher) im 65. Lebensjahr: Am höchsten fallen die (eigenen) Pensionen <strong>de</strong>r BV<br />

mit durchschnittlich 1.987 € (Männer) bzw. 1.874 € (Frauen) aus (vgl. Abbildung 3-1). E<strong>in</strong><br />

ähnliches Niveau erreichen – vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund <strong>de</strong>r Zusammensetzung <strong>de</strong>r Empfänger<br />

aus <strong>de</strong>n verkammerten Berufen (vgl. Abschnitt 4.5.1) wenig überraschend – zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st die<br />

BSV-Anwartschaften <strong>de</strong>r Männer (1.900 €), während die <strong>de</strong>r Frauen (1.464 €) <strong>de</strong>utlich unter<br />

<strong>de</strong>n BV-Anwartschaften liegen. Allerd<strong>in</strong>gs basieren diese Zahlen fast ausschließlich auf Personen<br />

aus <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn, da BSV-Anwartschaften <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Population <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn so gut wie gar nicht vorkommen.<br />

44<br />

Da die Fortschreibung auf Vergangenheits<strong>in</strong>formationen und <strong>de</strong>r Ausgangslage im Befragungsjahr<br />

beruht, spiegelt sie z. B. zwangsläufig auch e<strong>in</strong>e hohe Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> die Zukunft. Im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er geson<strong>de</strong>rten Rechnung (vgl. Kapitel 8) wird untersucht, wie sich die Ergebnisse bei e<strong>in</strong>er<br />

günstigeren Arbeitsmarktentwicklung darstellen.<br />

38

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