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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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waren diese Episo<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn wesentlich kürzer. Arbeiter<strong>in</strong>nen unterbrechen<br />

ihre Erwerbstätigkeit durchschnittlich 3,4 Jahre und Angestellte 4,1 Jahre.<br />

Nichterwerbsphasen wegen Haushaltshaltsführung ohne K<strong>in</strong><strong>de</strong>r unter 18 Jahren s<strong>in</strong>d bei<br />

Frauen <strong>in</strong> West und Ost seltener als Nichterwerbszeiten mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn. Aber auch hier zeigen<br />

sich <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen bei<strong>de</strong>n Teilen Deutschlands. Immerh<strong>in</strong> 41% <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen<br />

Arbeiter<strong>in</strong>nen und 31% <strong>de</strong>r weiblichen Angestellten weisen solche Zeiten auf, <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn dagegen nur 13% (Arbeiter<strong>in</strong>nen) bzw. 9% (Angestellte). Die relativen<br />

Unterschie<strong>de</strong> zwischen Ost und West s<strong>in</strong>d somit noch stärker ausgeprägt als bei <strong>de</strong>r Haushaltsführung<br />

mit K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn. Auch die Dauer <strong>de</strong>r Unterbrechung ohne K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehung ist <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn mit 5,5 Jahren bei Arbeiter<strong>in</strong>nen und 4,2 Jahren bei Angestellten kürzer<br />

als im Westen (Arbeiter<strong>in</strong>nen und Angestellte jeweils 7,3 Jahre). In ger<strong>in</strong>gem Umfang wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> auch für Männer Zeiten <strong>de</strong>r Haushaltsführung ohne K<strong>in</strong><strong>de</strong>r ausgewiesen, im<br />

Westen für jeweils 3% <strong>de</strong>r Arbeiter und Angestellten, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn für 1% <strong>de</strong>r Angestellten.<br />

Durchschnittlich umfassen diese Episo<strong>de</strong>n im Westen etwa 4 Jahre. Für die neuen<br />

Län<strong>de</strong>r liegen ke<strong>in</strong>e statistisch gesicherten Daten vor.<br />

Fasst man die Nichterwerbsphasen von Frauen wegen Haushaltsführung mit und ohne K<strong>in</strong><strong>de</strong>r<br />

zusammen, so zeigen sich <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland nicht unerhebliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

Arbeiter<strong>in</strong>nen und Angestellten. Die Phasen s<strong>in</strong>d bei Arbeiter<strong>in</strong>nen häufiger und dauern<br />

durchschnittlich länger. In Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>de</strong>n durchschnittlich niedrigeren soziaversicherungspflichtigen<br />

E<strong>in</strong>kommen während <strong>de</strong>r Erwerbsphasen trägt dies zu <strong>de</strong>n niedrigeren<br />

GRV-Anwartschaften <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen bei (vgl. Abschnitt 4.2.2).<br />

Ebenso wie die Haushaltsführung konzentrieren sich Nichterwerbszeiten wegen Pflege von<br />

Angehörigen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten und neuen Län<strong>de</strong>rn stark auf Frauen. Auch diese Phasen treten<br />

bei Arbeiter<strong>in</strong>nen im Westen am häufigsten auf (18%) und dauern durchschnittlich 4,8 Jahre<br />

(Tabelle 7-5). Am wenigsten betroffen s<strong>in</strong>d weibliche Angestellte <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn (7%<br />

sowie ebenfalls durchschnittlich 4,8 Jahre). Nichterwerbszeiten wegen Pflege s<strong>in</strong>d bei Männern<br />

<strong>de</strong>mgegenüber – ebenso wie Zeiten <strong>de</strong>r Haushaltsführung ohne K<strong>in</strong><strong>de</strong>r – mit Anteilen<br />

von weniger als 0,5% selten.<br />

Längere Krankheitsphasen im Anschluss an e<strong>in</strong>e Lohnfortzahlung im Krankheitsfall treten<br />

vor allem bei Arbeitern auf. Der Grund s<strong>in</strong>d die – im Vergleich zu Angestellten – oft risikoreicheren<br />

bzw. körperlich stärker belasten<strong>de</strong>n Arbeitsplätze. 189 In <strong>de</strong>n alten und neuen Län<strong>de</strong>rn<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich die Anteile <strong>de</strong>r betroffenen Arbeiter mit 22% bzw. 26% kaum. Nahezu<br />

gleich weit verbreitet mit ebenfalls 24% s<strong>in</strong>d diese Phasen allerd<strong>in</strong>gs auch bei Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn. Bei <strong>de</strong>n übrigen hier betrachteten Gruppen bewegen sich die<br />

Anteile zwischen 9% (angestellte Frauen im Osten) und 18% (Arbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland).<br />

Relativ wenig unterschei<strong>de</strong>n sich die durchschnittlichen Längen dieser Krankheitsphasen.<br />

Sie reichen von 1,5 Jahren bei weiblichen Angestellten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn bis zu<br />

2,4 Jahren bei männlichen Angestellten <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland.<br />

189 2004 entfielen 841.000 von 1.089.000 (77,2%) aller mel<strong>de</strong>pflichtigen Arbeitsunfälle auf Angehörige<br />

<strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften, also Arbeiter (Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 2006: 200).<br />

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