Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

Diese Konstellation ergibt sich aus einem unterschiedlichen Zusammenspiel von Voll- und
Teilzeittätigkeiten in den Größenklassen der Teilzeitjahre: Kurze Teilzeitphasen gehen tendenziell
mit längeren Vollzeitphasen einher et vice versa.
Ähnliche Zusammenhänge zeigen sich bezüglich der Höhe der Netto-Alterseinkommen,
die zwischen Frauen mit 1 bis unter 5 bzw. 15 bis unter 25 Teilzeitjahren (westdeutsche Arbeiterinnen
601 € bzw. 685 €, westdeutsche Angestellte 780 € bzw. 812 €, ostdeutschen Angestellte
840 € bzw. 854 €) nicht allzu stark differieren.
Geringfügige Beschäftigung
Insbesondere bei Frauen, und hier wiederum vor allem bei Angestellten in Ost wie West,
zeigt sich ein nachhaltig negativer Zusammenhang zwischen der Zahl der geringfügigen Beschäftigungsjahre
und der Höhe der Alterseinkommen. So erreichen westdeutsche Angestellte
mit 10 und mehr Jahren geringfügiger Beschäftigung lediglich eine durchschnittliche
GRV-Anwartschaft von 393 €, Angestellte mit 1 bis unter 3 Jahren dagegen eine von 638 €.
Etwas schwächer ist der Zusammenhang in den neuen Ländern (1 bis unter 3 Jahre: 704 €;
5 bis unter 10 Jahre: 610 €). 62 Auch bei Männern zeigt sich – Arbeiter und Angestellte zusammengefasst
– eine negative Korrelation, allerdings ist sie nur schwach ausgeprägt. Die
grundsätzlichen Zusammenhänge zwischen den geringfügigen Beschäftigungszeiten und
der Höhe der GRV-Anwartschaften für die verschiedenen Teilgruppen gelten auch für die
Netto-Alterseinkommen insgesamt.
Arbeitslosigkeit
In allen Teilgruppen – und vor allem bei den Männern – zeigt sich ein deutlicher negativer
Zusammenhang zwischen der Dauer der Arbeitslosigkeit und der projizierten GRV-Anwartschaft
im 65. Lebensjahr: In den neuen Ländern erreichen Personen mit 15-jähriger oder
längerer Arbeitslosigkeit beispielsweise nur zwischen 52% (männliche Angestellte, 612 € vs.
1.177 €) und 55% (Arbeiter, 526 € vs. 960 €) der GRV-Anwartschaften von Personen ohne
Arbeitslosigkeit. Noch deutlicher ausgeprägt sind die Unterschiede bei Männern im Westen
(Arbeiter 44%, 567 € vs. 1.280 €; Angestellte 35%, 521 € vs. 1.496 €). Bei Arbeiterinnen im
Westen zeigt sich ein überraschender Sachverhalt: Die GRV-Anwartschaften von Frauen
ohne Arbeitslosigkeitsphasen liegen um 13% niedriger als der Durchschnitt der Arbeiterinnen
mit Arbeitslosigkeit. Nicht arbeitslos gewesen zu sein, geht bei Arbeiterinnen einher mit
einer unterdurchschnittlichen Zahl von sozialversicherungspflichtigen Vollerwerbsjahren.
Auf der Ebene des Netto-Alterseinkommens zeigen sich in den neuen Ländern ähnliche
Zusammenhänge: Die Einkommensrelationen zwischen Arbeitnehmern ohne und mit 15-jähriger
oder längerer Arbeitslosigkeit liegen zwischen 48% (männliche Angestellte: 673 € vs.
1.402 €) und 64% (Arbeiterinnen: 587 € vs. 924 €). Im Westen sind die Unterschiede, bedingt
durch überdurchschnittlich hohe weitere Anwartschaften neben der GRV (BAV, ZÖD,
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Für ostdeutsche Angestellte mit 10 und mehr geringfügigen Beschäftigungsjahren liegen aufgrund
der geringen Fallzahlen keine statistisch gesicherten Angaben vor.
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