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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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TNS Infratest<br />

Sozialforschung<br />

7.3 Verbreitung und Länge ausgewählter Biographie-Episo<strong>de</strong>n nach Geburtskohorten<br />

Im vorangegangen Abschnitt 7.2 wur<strong>de</strong>n die Verbreitung von Erwerbs- und Nichterwerbsepiso<strong>de</strong>n<br />

zwischen <strong>de</strong>m 15. und 65. Lebensjahr sowie die daraus resultieren<strong>de</strong>n projizierten<br />

Anwartschaften auf Renten <strong>de</strong>r gesetzlichen Rentenversicherung und Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />

dargestellt. In diesem Abschnitt wird nunmehr die Entwicklung nach Geburtskohorten<br />

aufgezeigt. Wie im Abschnitt zuvor beziehen sich die Ausführungen jeweils auf Arbeiter und<br />

Angestellte mit projizierten GRV-Anwartschaften <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten und neuen Län<strong>de</strong>rn.<br />

7.3.1 Erwerbszeiten<br />

Sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeit<br />

Wie aus Tabelle 7-6 hervorgeht, waren auch <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>zelnen Geburtskohorten fast<br />

alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Verlaufe ihres Erwerbslebens zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st<br />

zeitweise vollzeiterwerbstätig. Nennenswerte Ausnahmen gibt es lediglich bei west<strong>de</strong>utschen<br />

Arbeiter<strong>in</strong>nen <strong>de</strong>r ältesten Kohorte (Geburtsjahrgänge 1942-1946), von <strong>de</strong>nen<br />

immerh<strong>in</strong> 14% nie vollzeitbeschäftigt waren, sowie bei gleichaltrigen weiblichen Angestellten,<br />

ebenfalls im Westen, mit e<strong>in</strong>em Anteil von 5%. Ansonsten liegen die Anteile mit Vollzeitarbeit<br />

zwischen 98% und 100%.<br />

Deutliche Entwicklungen gibt es allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Bezug auf die durchschnittliche Dauer <strong>de</strong>r<br />

Vollzeitbeschäftigung. In allen betrachteten Gruppen gehen die Zeiten zurück. Am stärksten<br />

betroffen s<strong>in</strong>d Arbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn. Während Frauen <strong>de</strong>r ältesten Kohorte<br />

durchschnittlich 31,2 Jahre vollzeitbeschäftigt waren, s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> <strong>de</strong>r jüngsten Kohorte nur<br />

noch 25,4 Jahre. Dies be<strong>de</strong>utet e<strong>in</strong>en Rückgang um fast 6 Jahre bzw. 19%. Aber auch bei<br />

männlichen Arbeitern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ist e<strong>in</strong> gravieren<strong>de</strong>r Rückgang <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r<br />

durchschnittlichen Vollzeitarbeit zwischen <strong>de</strong>r ältesten und jüngsten Kohorte zu verzeichnen,<br />

und zwar von 40,4 auf 33,7 Jahre, d. h. um 17%. Prozentual <strong>in</strong> ähnlichem Umfang (17%),<br />

nimmt die Dauer <strong>de</strong>r Vollzeitarbeit bei weiblichen Angestellten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ab. Sie<br />

geht von 33,5 Jahre auf 27,8 Jahre zurück. In West<strong>de</strong>utschland ist sowohl die absolute als<br />

auch die relative Reduzierung <strong>de</strong>r Vollzeitarbeit weniger stark ausgeprägt. Absolut nimmt die<br />

durchschnittliche Dauer bei Arbeiter<strong>in</strong>nen um lediglich 0,2 Jahre ab (von 18,5 auf 18,3 Jahre),<br />

relativ um 1%. Absolut wie relativ ist <strong>de</strong>r Rückgang bei Arbeitern mit 2,2 Jahren bzw. 6%<br />

stärker. E<strong>in</strong>e ähnliche Konstellation zeigt sich auch bei Angestellten im Westen. Auch <strong>in</strong><br />

dieser Gruppe s<strong>in</strong>d Männer absolut wie relativ (4,4 Jahre bzw. 11%) stärker betroffen als<br />

Frauen (2,4 Jahre bzw. 11%). Bei Frauen führt dies dazu, dass sich die <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Geburtskohorte<br />

1942-1946 bei Arbeiter<strong>in</strong>nen wie Angestellten noch <strong>de</strong>utlichen Unterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

West und Ost bezüglich <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r Vollzeitarbeit bis zur Kohorte 1957-1961 nachhaltig<br />

verr<strong>in</strong>gern. Bei Arbeiter<strong>in</strong>nen reduziert sich <strong>de</strong>r Vorsprung <strong>de</strong>r ost<strong>de</strong>utschen Frauen von 12,7<br />

Jahren auf 7,1 Jahre, bei Angestellten von 12,4 Jahren auf 9,1 Jahre.<br />

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