Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

TNS Infratest
Sozialforschung
300 € erreichen, wobei jedoch Anwartschaften über 500 € extrem selten (1%) auftreten.
Diese Zahlen machen deutlich, dass die AdL tatsächlich nur eine Teilsicherung ist, die einer
Ergänzung durch das Altenteil und Anwartschaften in den anderen hier betrachteten Alterssicherungssystemen
(vor allem GRV und private Vorsorge) bedarf.
Eine Differenzierung der AdL-Anwartschaften in den alten Ländern nach Geburtskohorten,
wie für die GRV (Abschnitt 4.2.2) und die BV (Abschnitt 4.3.2) durchgeführt, scheitert an den
zu niedrigen Fallzahlen, eine Differenzierung nach (letzter) beruflicher Stellung (zum Befragungszeitpunkt
2002), wie für die GRV (Abschnitt 4.2.2) durchgeführt, ist dagegen wenig
aufschlussreich.
4.4.3 Zusammentreffen mit eigenen GRV-Anwartschaften
In Tabelle 4-16 ist analog zum Vorgehen für die Beamtenversorgung das Zusammentreffen
von Anwartschaften in der landwirtschaftlichen Alterssicherung mit denen in der GRV dargestellt,
wobei sich die Analysen aufgrund der geringen Fallzahlen für die neuen Länder erneut
auf die alten Länder beschränken müssen.
Die dominante (projizierte) Kombination beider Alterssicherungssysteme ist erwartungsgemäß
die einer ausschließlichen GRV-Anwartschaft, was für 94% der Männer und 97% der
Frauen in den alten Ländern gilt, während eine AdL-Anwartschaft alleine, also ohne gleichzeitige
GRV-Anwartschaft, so gut wie nie auftritt (Tabelle 4-16). Über weder eine GRV-Anwartschaft
noch eine AdL-Anwartschaft verfügen immerhin 5% der Männer und 2% der Frauen
in den alten Ländern. Die hier interessierende Konstellation beider Anwartschaften tritt
schließlich sehr selten auf, nämlich bei Männern wie Frauen in 1% der Fälle.
Im Hinblick auf die durchschnittliche Höhe der zusätzlichen GRV-Anwartschaften von Personen
mit AdL-Anwartschaften in den alten Ländern zeigt sich, dass Frauen mit 350 € oder
87% fast den Wert der Männer (402 €) erreichen.
Sehr unterschiedlich sind die Verteilungen: Während bei den Frauen zwei Drittel (69%) auf
Anwartschaften zwischen 100 und unter 600 € entfallen, ist bei den Männern tendenziell
eine u-förmige Verteilung zu beobachten, die sich auf der einen Seite durch sehr niedrige
GRV-Anwartschaften von bis unter 100 € (29%) und auf der anderen Seite durch vergleichsweise
viele hohe Anwartschaften von 600 € und mehr (26%) auszeichnet.
Es bleibt die Frage, welche AdL-Anwartschaften in den alten Ländern durch GRV-Anwartschaften
ergänzt werden. Hier zeigt Tabelle 4-16, dass es sich – ähnlich wie im Fall der Kumulation
von BV- und GRV-Anwartschaften (vgl. Abschnitt 4.3.3) – um durchschnittliche
Anwartschaften handelt: Sowohl bei Männern (282 €) als auch bei Frauen (183 €) liegen sie
mit 96% (Männer) nur minimal unter bzw. mit 100% (Frauen) exakt auf dem Niveau aller
AdL-Anwartschaften (vgl. Tabelle 4-15). Aber selbst aus der Kumulation von AdL- und GRV-
Anwartschaften resultiert eine Absicherung von durchschnittlich 684 € für Männer und sogar
nur 533 € für Frauen, die eine Aufstockung durch weitere Leistungen, sei es in Form des
Altenteils oder aus anderen Alterssicherungssystemen, oder durch mögliche Anwartschaften
eines Ehepartners unumgänglich macht.
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