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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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allem im öffentlichen Dienst Arbeitsplätze geschaffen bzw. weniger schnell abgebaut wur<strong>de</strong>n<br />

als <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Privatwirtschaft. 73<br />

Bei <strong>de</strong>r Beamtenversorgung zeigen sich wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen bei<strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>steilen, ihr Verbreitungsgrad ist <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn – Männer und Frauen zusammengefasst<br />

– mit 3% nicht e<strong>in</strong>mal halb so hoch wie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn mit 7%. Hier wirkt<br />

sich aus, dass im Osten die Verbeamtung nicht auf alle Stellen ausge<strong>de</strong>hnt wur<strong>de</strong>, die im<br />

Westen mit Beamten besetzt s<strong>in</strong>d. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n bei Post und Bahn nach <strong>de</strong>r Privatisierung<br />

ke<strong>in</strong>e Beamtenstellen geschaffen. 74 In je<strong>de</strong>m Fall ist <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn die Beamtenversorgung<br />

unter <strong>de</strong>n Frauen <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong>-Population genau so stark verbreitet wie unter <strong>de</strong>n<br />

Männern (jeweils 3%), während <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn letztere (11%) <strong>de</strong>utlich häufiger Anwartschaften<br />

aufweisen als Frauen (3%).<br />

Ansprüche aus <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Alterssicherung haben im Osten weniger als<br />

0,5% <strong>de</strong>r untersuchten Bevölkerungsgruppe, im Westen allerd<strong>in</strong>gs auch lediglich 1%. Zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st<br />

bei <strong>de</strong>n Männern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn liegt <strong>de</strong>r Verbreitungsgrad noch bei 2%<br />

(Frauen: 1%). Nichts<strong>de</strong>stotrotz verliert die AdL im Vergleich zur – <strong>in</strong> Abschnitt 4.1.1 anhand<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r ASID 2003 geschil<strong>de</strong>rten – heutigen Situation <strong>de</strong>r Personen ab 65 Jahren<br />

maßgeblich an Be<strong>de</strong>utung, was letztendlich die abnehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung von (Selbstständigen-)Tätigkeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Landwirtschaft wi<strong>de</strong>rspiegelt. 75<br />

Die berufsständische Versorgung spielt nur <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn für (<strong>de</strong>utsche) Männer<br />

<strong>de</strong>r Geburtskohorten 1942 bis 1961 e<strong>in</strong>e – wenn auch angesichts e<strong>in</strong>es Verbreitungsgra<strong>de</strong>s<br />

von 2% eher untergeordnete – Rolle. Die Beteiligungsquoten aller an<strong>de</strong>ren Gruppen (Frauen;<br />

Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn) liegen bei lediglich 1% o<strong>de</strong>r noch weniger.<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r Personen <strong>de</strong>r Population <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005, die private Vorsorge <strong>in</strong> Form von<br />

Kapital-Lebensversicherungen, privaten Rentenversicherungen o<strong>de</strong>r (seit 2002) Riestergeför<strong>de</strong>rten<br />

Produkten betreiben, liegt <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn mit 63% etwas höher als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

alten Län<strong>de</strong>rn (58%). Zurückzuführen ist dies auf e<strong>in</strong>en <strong>de</strong>utlich höheren Anteil von ost<strong>de</strong>utschen<br />

Frauen, die privat vorsorgen (64% vs. 51%). Dagegen liegt bei Männern <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong><br />

Anteil <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn mit 64% über <strong>de</strong>m <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn (61%).<br />

73<br />

74<br />

75<br />

Entsprechend hoch ist <strong>de</strong>r Anteil von im öffentlichen Dienst beschäftigten Arbeitern und Angestellten:<br />

Während (zum Befragungszeitpunkt 2002) <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn 13% <strong>de</strong>r Arbeiter und<br />

18% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen dort beschäftigt waren, lagen diese Anteile <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn bei 14%<br />

(Männer) und 13% (Frauen). Bei <strong>de</strong>n Angestellten s<strong>in</strong>d die Unterschie<strong>de</strong> angesichts von 29%<br />

(Männer) bzw. 30% (Frauen) Beschäftigten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn und nur jeweils 23% <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />

Län<strong>de</strong>rn noch <strong>de</strong>utlicher (TNS Infratest Sozialforschung 2007: Tab. I-1141a).<br />

Grundsätzlich müssten daher die Zusatzversorgungsanwartschaften von Post und Bahn als betriebliche<br />

Altersversorgung e<strong>in</strong>gruppiert wer<strong>de</strong>n. Um e<strong>in</strong>en besseren Vergleich mit <strong>de</strong>n noch als<br />

Zusatzversorgung <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes geführten Anwartschaften im Westen zu ermöglichen,<br />

wer<strong>de</strong>n die <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn bei Bahn und Post erworbenen Anwartschaften ebenfalls <strong>de</strong>m<br />

öffentlichen Dienst zugeordnet.<br />

Genau genommen müssen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch Tätigkeiten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r B<strong>in</strong>nenfischerei, <strong>de</strong>r<br />

Imkerei und <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rschäferei aufgeführt wer<strong>de</strong>n, da Unternehmer und ihre Ehegatten <strong>in</strong> diesen<br />

Wirtschaftbereichen ebenfalls <strong>in</strong> <strong>de</strong>r AdL versichert s<strong>in</strong>d.<br />

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