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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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(1957-1961) steigen, wogegen sie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn über diese Kohorten um 2% von<br />

942 € auf 920 € fallen. Bei alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Frauen ist dagegen <strong>in</strong> Ost und West e<strong>in</strong> Rückgang<br />

<strong>de</strong>r Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen zu beobachten: Verfügt die älteste Kohorte <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />

Län<strong>de</strong>rn noch über 1.140 €, s<strong>in</strong>d es für die jüngste Kohorten nur noch 977 €. In <strong>de</strong>n neuen<br />

Län<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>ken die Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r Frauen noch stärker (1942-1946: 980 €;<br />

1957-1961: 750 €). Die E<strong>in</strong>kommensentwicklung bei alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Frauen ist jedoch mo<strong>de</strong>llbed<strong>in</strong>gt<br />

weniger aussagekräftig als die an<strong>de</strong>rer Gruppen. 56<br />

Um die Konturen <strong>de</strong>r Gruppe mit niedrigen Alterse<strong>in</strong>kommen zu umreißen, wer<strong>de</strong>n ausgehend<br />

von <strong>de</strong>n (gemäß <strong>de</strong>r neuen OECD-Skala) äquivalenzgewichteten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />

von Ehepaaren und Alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n E<strong>in</strong>kommensqu<strong>in</strong>tile bestimmt. 57 Daraus<br />

resultiert e<strong>in</strong>e Qu<strong>in</strong>tilsobergrenze für die Personen mit <strong>de</strong>n niedrigsten Anwartschaften auf<br />

Alterse<strong>in</strong>kommen von 953 €. Über 99% <strong>de</strong>r Personen mit E<strong>in</strong>kommen unterhalb <strong>de</strong>r Schwelle<br />

zum untersten Qu<strong>in</strong>til verfügen über Anwartschaften auf e<strong>in</strong>e Versichertenrente <strong>de</strong>r GRV,<br />

die <strong>de</strong>n Großteil ihres zukünftigen E<strong>in</strong>kommens ausmachen wer<strong>de</strong>n. Im unteren Segment<br />

s<strong>in</strong>d zu<strong>de</strong>m weitere Alterse<strong>in</strong>kommen neben <strong>de</strong>r GRV seltener verbreitet als beim Rest <strong>de</strong>r<br />

Verteilung. 58<br />

Die Anteile <strong>de</strong>r Personen im unteren Qu<strong>in</strong>til mit privater Vorsorge unterschei<strong>de</strong>n sich nur<br />

wenig vom Rest <strong>de</strong>r Verteilung, dies gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re für die alten Län<strong>de</strong>r. Im unteren Qu<strong>in</strong>til<br />

sowie <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r vier oberen E<strong>in</strong>kommenssegmente liegen die Anwartschaften<br />

auf private Vorsorgeleistungen nur e<strong>in</strong>en o<strong>de</strong>r zwei Prozentpunkte ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r. Lediglich<br />

bei alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Frauen zeigt sich für die Riester-Rente mit 13% im unteren Qu<strong>in</strong>til und<br />

7% <strong>in</strong> <strong>de</strong>n zusammengefassten oberen Qu<strong>in</strong>tilen e<strong>in</strong>e größere Differenz. E<strong>in</strong> Grund dürfte<br />

die <strong>in</strong> dieser Gruppe hohe staatliche För<strong>de</strong>rung <strong>in</strong> Form von K<strong>in</strong><strong>de</strong>rzulagen se<strong>in</strong>, die Alle<strong>in</strong>erziehen<strong>de</strong>n<br />

schon aufgrund <strong>de</strong>r K<strong>in</strong><strong>de</strong>rerziehungszeiten gewährt wer<strong>de</strong>n.<br />

56<br />

57<br />

58<br />

Die Alterse<strong>in</strong>kommen alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>r Frauen wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 mo<strong>de</strong>llbed<strong>in</strong>gt<br />

unterzeichnet: Zum e<strong>in</strong>en wird <strong>de</strong>r Anteil von Witwen (im 65. Lebensjahr), die aufgrund zusätzlicher<br />

H<strong>in</strong>terbliebenenleistungen überdurchschnittliche Anwartschaften erwerben (vgl. Tabelle<br />

6-10), vor allem für die jüngeren Kohorten wegen <strong>de</strong>s Verzichts auf die Fortschreibung sozio<strong>de</strong>mographischer<br />

Prozesse (vgl. Abschnitt 1.2.3) unterschätzt. Zum an<strong>de</strong>ren wird ebenfalls vor allem<br />

für die jüngeren Kohorten – die zum Befragungszeitpunkt 2002 mit größerer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

noch erwerbstätig waren als die älteren Kohorten (vgl. Abschnitt 2.4.1) – aufgrund <strong>de</strong>r Vorschriften<br />

zur Anrechnung eigener E<strong>in</strong>kommen auf die H<strong>in</strong>terbliebenenrenten <strong>de</strong>r GRV e<strong>in</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />

zum Befragungszeitpunkt 2002 bereits bezogenen H<strong>in</strong>terbliebenene<strong>in</strong>kommen gar nicht erfasst<br />

und e<strong>in</strong> weiterer untererfasst.<br />

Zur Berechnung <strong>de</strong>r äquivalenzgewichteten E<strong>in</strong>kommen vgl. Abschnitt 6.3, für die im Folgen<strong>de</strong>n<br />

diskutierten Ergebnisse vgl. Tabellen 6-16 bis 6-19.<br />

E<strong>in</strong>zige Ausnahme bil<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn die Anwartschaften auf e<strong>in</strong>e Leistung aus <strong>de</strong>r Alterssicherung<br />

<strong>de</strong>r Landwirte. Die Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r Landwirte liegen überwiegend im unteren<br />

Qu<strong>in</strong>til. Allerd<strong>in</strong>gs wur<strong>de</strong> e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>de</strong>r zukünftigen Altenteile <strong>in</strong> <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 nicht erfasst.<br />

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