Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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TNS Infratest<br />
Sozialforschung<br />
3.4 Biographie und projizierte Alterse<strong>in</strong>kommen<br />
Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Analysen stehen Personen mit projizierter Anwartschaft auf e<strong>in</strong>e Versichertenrente<br />
<strong>de</strong>r GRV im 65. Lebensjahr, die im Befragungsjahr 2002 o<strong>de</strong>r bei ihrer letzten<br />
Erwerbstätigkeit als Arbeiter o<strong>de</strong>r Angestellte beschäftigt waren. Auf bei<strong>de</strong> Teilgruppen zusammen<br />
entfallen 82,3% <strong>de</strong>r <strong>in</strong> diesem Bericht betrachteten Deutschen <strong>de</strong>r Geburtskohorten<br />
1942 bis 1961. Berücksichtigt wer<strong>de</strong>n nur Biographie-Episo<strong>de</strong>n, die im Verlauf <strong>de</strong>s Erwerbslebens<br />
m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 12 Monate umfassen.<br />
3.4.1 Anteil und Länge <strong>de</strong>r Biographie-Episo<strong>de</strong>n<br />
Sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung<br />
Nahezu alle Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer (96% bis 100%) üben im Verlauf ihres<br />
Erwerbslebens m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 12 Monate e<strong>in</strong>e sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung<br />
aus. Zu<strong>de</strong>m s<strong>in</strong>d von wenigen Ausnahmen abgesehen (maximal 3% <strong>de</strong>r Angestellten<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten und neuen Län<strong>de</strong>rn) und über alle Geburtskohorten Männer fast ausschließlich<br />
vollzeitbeschäftigt. Größere Anteile ohne jegliche sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeit<br />
zeigen sich auch bei Frauen <strong>in</strong> nur wenigen Gruppen. Deutlich aus <strong>de</strong>m Rahmen fallen lediglich<br />
1942-1946 geborene west<strong>de</strong>utsche Arbeiter<strong>in</strong>nen (14%) und Angestellte (5%).<br />
Die durchschnittliche Dauer <strong>de</strong>r Vollzeitbeschäftigung geht <strong>in</strong> allen Teilgruppen, überwiegend<br />
kont<strong>in</strong>uierlich von <strong>de</strong>r ältesten zur jüngsten Kohorte, zurück. Am stärksten ausgeprägt<br />
ist dies <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland bei Arbeiter<strong>in</strong>nen (von 31,2 auf 25,4 Jahre, d. h. um 19%) und angestellten<br />
Frauen (von 33,5 auf 27,8 Jahre, d. h. um 17%). Aber auch Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen<br />
Län<strong>de</strong>rn verlieren <strong>in</strong> beträchtlichem Umfang von Kohorte zu Kohorte Vollzeitjahre, bei Arbeitern<br />
gehen sie von durchschnittlich 40,4 auf 33,7 Jahre zurück (um 17%), bei Angestellten<br />
allerd<strong>in</strong>gs nur von 38,8 auf 37,2 Jahre (um 4%). Insgesamt günstiger stellt sich die Situation<br />
<strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland dar. Arbeiter<strong>in</strong>nen verlieren durchschnittlich nur 0,2 Vollzeitjahre (von<br />
18,5 auf 18,3 Jahre), weibliche Angestellte 2,4 Jahre (von 21,1 auf 18,7 Jahre), Arbeiter 2,2<br />
Jahre (von 39,4 auf 37,2 Jahre) und männliche Angestellte 4,4 Jahre (von 40,4 auf 36,0<br />
Jahre).<br />
Sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung<br />
Sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigungen beschränken sich nach wie vor fast<br />
ausschließlich auf Frauen, bei allerd<strong>in</strong>gs beträchtlichen Unterschie<strong>de</strong>n zwischen Ost und<br />
West: In <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn s<strong>in</strong>d 57% <strong>de</strong>r weiblichen Angestellten und 44% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />
im Verlauf <strong>de</strong>s Erwerbslebens m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 12 Monate teilzeitbeschäftigt, <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland<br />
nur 30% <strong>de</strong>r Angestellten und 32% <strong>de</strong>r Arbeiter<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> <strong>de</strong>utlicher Anstieg <strong>de</strong>s Anteils von<br />
Frauen mit Teilzeitphasen von <strong>de</strong>r ältesten zur jüngsten Kohorte (1942-1946 bis 1957-1961)<br />
ist <strong>in</strong> West<strong>de</strong>utschland zu verzeichnen, bei Arbeiter<strong>in</strong>nen von 25% auf 56% und bei Angestellten<br />
von 47% auf 70%. In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn zeigt sich dagegen nur e<strong>in</strong> leichter Anstieg,<br />
bei Arbeiter<strong>in</strong>nen von 33% auf 37% und bei Angestellten von 29% auf 32%.<br />
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