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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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TNS Infratest<br />

Sozialforschung<br />

Bei <strong>de</strong>m Vergleich <strong>de</strong>r Daten zur ger<strong>in</strong>gfügigen Beschäftigung <strong>in</strong> bei<strong>de</strong>n Teilen Deutschlands<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs zu berücksichtigen, dass diese Beschäftigungsform <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn erst<br />

seit <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> im Jahr 1990 möglich ist. Grundsätzlich ist „die sozialversicherungsfreie Beschäftigung<br />

fast so alt wie die Sozialversicherung Deutschlands. Es gibt sie, <strong>in</strong> immer wie<strong>de</strong>r<br />

modifizierter Form, bereits seit 1893. Der Begriff wur<strong>de</strong> allerd<strong>in</strong>gs erst durch das Vierte Buch<br />

Sozialgesetzbuch im Jahr 1977 geprägt.“ 184<br />

Sozialversicherungsfreie mithelfen<strong>de</strong> Tätigkeiten im Familienbetrieb s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ost wie West<br />

selten. Bed<strong>in</strong>gt durch <strong>de</strong>n Rückgang <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Betriebe (West<strong>de</strong>utschland)<br />

bzw. <strong>de</strong>ren nur ger<strong>in</strong>ger Verbreitung (Ost<strong>de</strong>utschland <strong>in</strong> Zeiten <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

DDR und auch nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>) waren <strong>in</strong> dieser Form nur noch maximal 4% (Arbeiter<strong>in</strong>nen<br />

im Westen) erwerbstätig (Tabelle 7-4). Die durchschnittlichen Zeiten bewegen sich überwiegend,<br />

soweit aus <strong>de</strong>n z. T. statistisch nur schwach gesicherten Daten ableitbar, zwischen<br />

4,0 bis 5,4 Jahren. Lediglich angestellte Frauen im Westen arbeiten mit 9,6 Jahren durchschnittlich<br />

längere Zeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Familienbetrieb als sozialversicherungsfreie Mithelfen<strong>de</strong>.<br />

7.2.3 Nichterwerbszeiten<br />

Von wenigen Ausnahmen abgesehen – 3% <strong>de</strong>r Arbeiter und 2% <strong>de</strong>r männlichen Angestellten<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn sowie jeweils 1% <strong>de</strong>r Arbeiter und männlichen Angestellten im Osten<br />

– s<strong>in</strong>d alle sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeiter(<strong>in</strong>nen) und Angestellten<br />

zwischen <strong>de</strong>m 15. und 65. Lebensjahr zeitweise nichterwerbstätig (Tabelle 7-5). 185 In allen<br />

betrachteten Gruppen am häufigsten verbreitet s<strong>in</strong>d Zeiten <strong>de</strong>r Schulausbildung e<strong>in</strong>schließlich<br />

Studium. Zwischen 80% (Arbeiter<strong>in</strong>nen im Westen) und 94% (männliche und<br />

weibliche Angestellte <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn) hatten zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s Analysezeitraums ihre<br />

Schulausbildung noch nicht been<strong>de</strong>t. Wie aus Tabelle 7-5 ebenfalls hervorgeht, korrelieren<br />

diese Anteile positiv mit <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r Schulausbildung im Untersuchungszeitraum. Angestellte<br />

Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn absolvieren durchschnittlich weitere 5,4 Jahre Schulausbildung<br />

bzw. Studium, männliche Angestellte im Westen mit 5,2 Jahren e<strong>in</strong>e ähnliche<br />

lange Zeit. Am kürzesten ist die weitere Schulausbildung von Arbeitern und Arbeiter<strong>in</strong>nen im<br />

Westen mit 2,6 bzw. 2,7 Jahren, während aufgrund <strong>de</strong>r <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen DDR gelten<strong>de</strong>n<br />

10-jährigen Schulpflicht Arbeiter und Arbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn durchschnittlich<br />

e<strong>in</strong> halbes Jahr länger im Schulsystem verblieben s<strong>in</strong>d. 186<br />

184<br />

Bun<strong>de</strong>sm<strong>in</strong>isterium für Arbeit und Soziales 2006b: 95.<br />

185<br />

Die <strong>in</strong> diesem Abschnitt ausgewiesenen Nichterwerbsphasen basieren für die Jahre bis 2002 auf<br />

<strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> befragten Personen. Die Zuordnung zu <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>zelnen<br />

ausgewiesenen Kategorien beruht somit z. T. auf e<strong>in</strong>er subjektiven Bewertung. Dies könnte etwa<br />

für die Frage gelten, ob sich Frauen nach e<strong>in</strong>em längere Zeit zurückliegen<strong>de</strong>n Verlust ihres Arbeitsplatzes<br />

noch als arbeitslos e<strong>in</strong>stufen o<strong>de</strong>r sich als haushaltsführend bezeichnen. Für die Jahre<br />

ab 2003 bis zum <strong>in</strong>dividuellen 65. Lebensjahr basieren die ausgewiesenen Episo<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren<br />

Dauer auf <strong>de</strong>m im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> entwickelten Mikrosimulationsmo<strong>de</strong>ll. Sie beziehen sich auf<br />

<strong>de</strong>n Zeitraum zwischen <strong>de</strong>m Januar <strong>de</strong>s Jahres, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m die Untersuchungspersonen das 15. Lebensjahr<br />

vollen<strong>de</strong>t haben, und <strong>de</strong>m jeweiligen 65. Geburtstag.<br />

186 Bezogen auf <strong>de</strong>n Januar <strong>de</strong>s Jahres, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m das 15. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />

211

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