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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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TNS Infratest<br />

Sozialforschung<br />

Die Besteuerung <strong>de</strong>r Alterse<strong>in</strong>kommen erfolgt wie schon <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Standardperspektive. Obwohl<br />

<strong>de</strong>r zu versteuern<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>künfte aufgrund <strong>de</strong>s Übergangs zur nachgelagerten<br />

Besteuerung über die betrachteten Geburtsjahrgänge steigt, müssen die Verän<strong>de</strong>rungen bei<br />

<strong>de</strong>r steuerlichen Behandlung <strong>de</strong>r Alterse<strong>in</strong>künfte ausgeklammert bleiben, da e<strong>in</strong>e adäquate<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Verlagerung <strong>de</strong>r steuerlichen Belastung von <strong>de</strong>r Erwerbsphase <strong>in</strong> das<br />

Alter <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s Rahmens dieser <strong>Studie</strong> nicht s<strong>in</strong>nvoll vorgenommen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die im folgen<strong>de</strong>n vorgestellten Ergebnisse basieren (wie auch bei <strong>de</strong>r Standardperspektive)<br />

auf Mo<strong>de</strong>llrechnungen, die <strong>in</strong> diesem Fall verschie<strong>de</strong>ne Pfa<strong>de</strong> zukünftiger Entwicklungen<br />

beschreiben und abstrakt aufzeigen, unter welchen Voraussetzungen das s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong> Sicherungsniveau<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r gesetzlichen Rentenversicherung über zusätzliche Riester-Anwartschaften<br />

im Durchschnitt kompensiert wer<strong>de</strong>n kann. Die Aussagekraft <strong>de</strong>r Betrachtung ist<br />

<strong>in</strong>sofern beschränkt, als die aufgezeigten Entwicklungen auf Basis kohortenspezifischer<br />

Durchschnittswerte sehr stark auch von strukturellen E<strong>in</strong>flüssen geprägt s<strong>in</strong>d, welche die<br />

Niveausenkung überlagern. Die Frage, <strong>in</strong>wieweit das s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong> Sicherungsniveau <strong>in</strong> <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Rentenversicherung über private Vorsorge kompensiert wird, lässt sich nur auf<br />

Personenebene beantworten, <strong>de</strong>nn sie hängt vom <strong>in</strong>dividuellen Verhalten ab.<br />

10.2 Ergebnisse<br />

In <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Tabellen wer<strong>de</strong>n die Wirkungen <strong>de</strong>r Rentenanpassung auf die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen von Personen mit projiziertem Anspruch auf e<strong>in</strong>e GRV-<br />

Rente sowohl auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Basisszenarios als auch <strong>de</strong>r Variante Positiver Arbeitsmarkt<br />

(vgl. Kapitel 8) aufgezeigt. Der dargestellte In<strong>de</strong>x bil<strong>de</strong>t jeweils <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>s Nettoe<strong>in</strong>kommens<br />

<strong>in</strong> Prozent im Vergleich zur ältesten Kohorte ab.<br />

Bei <strong>de</strong>n Männern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn verfügt die jüngste Kohorte unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Niveausenkung im Basisszenario und auf Basis <strong>de</strong>r empirischen Informationen zum Befragungszeitpunkt<br />

im Durchschnitt über 88% <strong>de</strong>s Nettoe<strong>in</strong>kommens <strong>de</strong>r ältesten Kohorte<br />

(Tabelle 10-1). In <strong>de</strong>r Variante Positiver Arbeitsmarkt s<strong>in</strong>d es dagegen 90%. In <strong>de</strong>r Standardperspektive<br />

(ohne Berücksichtigung <strong>de</strong>r Niveauabsenkung) liegt <strong>de</strong>r Wert bei 94%, so<br />

dass jeweils etwa 6 Prozentpunkte <strong>de</strong>s Rückgangs auf Biographieeffekte e<strong>in</strong>erseits und die<br />

Niveauabsenkung an<strong>de</strong>rerseits zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Der In<strong>de</strong>x steigt unter Zugrun<strong>de</strong>legung<br />

e<strong>in</strong>es höheren Verbreitungsgra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Riester-Rente (50%) bei vorsichtiger Z<strong>in</strong>sprognose<br />

auf 91% bzw. 93% bei positiver Arbeitsmarktentwicklung. Wird e<strong>in</strong>e optimistischere Z<strong>in</strong>sannahme<br />

gewählt und e<strong>in</strong>e vollständige Verbreitung unterstellt, bewegt sich das E<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>de</strong>r jüngsten Kohorte im Vergleich zur ältesten auf e<strong>in</strong>em höheren Niveau und erreicht e<strong>in</strong>en<br />

In<strong>de</strong>xwert von bis zu 102%. Je nach Entwicklung <strong>de</strong>r privaten Vorsorge können also die<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>s abnehmen<strong>de</strong>n Sicherungsniveaus <strong>in</strong> <strong>de</strong>r GRV und auch verän<strong>de</strong>rter Erwerbsbiographien<br />

im Durchschnitt über die Kohorten mehr o<strong>de</strong>r weniger ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Noch günstiger zeigt sich die Entwicklung bei <strong>de</strong>n Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn. Durch e<strong>in</strong>e<br />

steigen<strong>de</strong> Erwerbstätigkeit <strong>in</strong> <strong>de</strong>n jüngeren Kohorten liegt das durchschnittliche Netto-<br />

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