Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de
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TNS Infratest<br />
Sozialforschung<br />
auf 183 Monate (1957-1961). 162 Folglich dürfte <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn vor allem die methodisch<br />
bed<strong>in</strong>gte Nicht- bzw. Untererfassung von H<strong>in</strong>terbliebenenrenten als Erklärung für die<br />
ger<strong>in</strong>geren GRV-Anwartschaften <strong>de</strong>r jüngeren alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Frauen greifen.<br />
Neben <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r GRV-Anwartschaften spielen schließlich die Beteiligungsquoten<br />
sowie die durchschnittlichen Anwartschaften <strong>in</strong> <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Alterssicherungssystemen e<strong>in</strong>e<br />
Rolle für die überproportional schlechte Entwicklung <strong>de</strong>r Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>r<br />
Frauen über die Kohorten. Allerd<strong>in</strong>gs ist dieser E<strong>in</strong>fluss weniger stark ausgeprägt.<br />
Berufliche Stellung (<strong>de</strong>s Ehemanns)<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Ausführungen zur Höhe <strong>de</strong>r Anwartschaften nach beruflicher Stellung auf Personenebene<br />
<strong>in</strong> Abschnitt 6.1 überrascht es nicht, dass auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Ehepaare die projizierten<br />
Anwartschaften auf Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von <strong>de</strong>r beruflichen Stellung <strong>de</strong>s Ehemanns (zum Befragungszeitpunkt 2002) aufweisen (Tabelle<br />
6-13). Die höchsten E<strong>in</strong>kommen erzielen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn „Beamten-Ehepaare“<br />
(3.075€), also Ehepaare mit e<strong>in</strong>em verbeamteten Ehemann, 163 gefolgt von Angestellten-<br />
(2.768 €), Selbstständigen- (2.231 €) und Arbeiter-Ehepaaren (2.157 €). Damit liegt das E<strong>in</strong>kommen<br />
ersterer Ehepaare um durchschnittlich fast die Hälfte (43%) über <strong>de</strong>m von Ehepaaren<br />
mit e<strong>in</strong>em Arbeiter als Ehemann. Dies schlägt sich auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Schichtung <strong>de</strong>r Anwartschaften<br />
nie<strong>de</strong>r: Während 80% <strong>de</strong>r Beamten-Ehepaare über e<strong>in</strong> projiziertes Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />
von 2.500 € und mehr verfügen, s<strong>in</strong>d es bei Angestellten- (58%), Selbstständigen-<br />
(28%) und Arbeiter-Ehepaaren (24%) zum Teil <strong>de</strong>utlich weniger.<br />
In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ergibt sich die gleiche Anwartschaftsreihenfolge <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />
<strong>de</strong>r beruflichen Stellung <strong>de</strong>s Ehemanns, allerd<strong>in</strong>gs fällt <strong>de</strong>r Abstand von Beamten- (3.400 €)<br />
zu Angestellten- (2.175 €), Selbstständigen- (1.907 €) und Arbeiter-Ehepaaren (1.805 €)<br />
noch <strong>de</strong>utlicher aus als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn (Tabelle 6-13). Dementsprechend fallen auch<br />
die Unterschie<strong>de</strong> bezüglich <strong>de</strong>r Schichtung <strong>de</strong>r Anwartschaften aus: Während 93% <strong>de</strong>r Beamten-Ehepaare<br />
über e<strong>in</strong> projiziertes Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen von 2.500 € und mehr verfügen<br />
(und ke<strong>in</strong>es e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen von unter 2.000 € hat), liegt dieser Anteil bei Angestellten-<br />
(28%), Selbstständigen- (14%) und Arbeiter-Ehepaaren (7%) weit darunter.<br />
162 Gleichzeitig steigen die Arbeitslosigkeitszeiten von alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn<br />
von 20 Monaten (1942-1946) auf 47 Monate (1957-1961), die <strong>de</strong>r verheirateten Frauen von 21<br />
Monaten (1942-1946) auf 30 Monate (1957-1961).<br />
163 Die im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 praktizierte Orientierung an <strong>de</strong>r (letzten) beruflichen Stellung <strong>de</strong>s<br />
Ehemanns erklärt sich durch die Tatsache, dass das Erwerbse<strong>in</strong>kommen (und damit auch <strong>de</strong>r Beitrag<br />
zum Alterse<strong>in</strong>kommen) <strong>de</strong>s Ehemanns <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel größer ist als das <strong>de</strong>r Ehefrau.<br />
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