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Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ (AVID) - Einblick-archiv.dgb.de

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TNS Infratest<br />

Sozialforschung<br />

Exkurs: Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Alterse<strong>in</strong>kommensstruktur über die Geburtskohorten<br />

E<strong>in</strong> Vergleich <strong>de</strong>r kohortenspezifischen Entwicklung <strong>de</strong>r projizierten Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen<br />

von Personen im 65. Lebensjahr (vgl. Tabellen 6-2 und 6-3) mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r eigenen GRV-Anwartschaften<br />

(vgl. Tabellen 4-7 und 4-8) zeigt, dass die Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r Männer<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn um 6% zurückgehen, die GRV-Anwartschaften aber konstant bleiben,<br />

während bei <strong>de</strong>n Frauen bei<strong>de</strong> Größen um 8% steigen. In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn gehen dagegen<br />

die GRV-Anwartschaften bei Männern (15%) wie Frauen (12%) <strong>de</strong>utlich zurück, die<br />

Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen <strong>de</strong>r Männer dagegen nur um 2% und die <strong>de</strong>r Frauen steigen um 1%.<br />

Im Osten wer<strong>de</strong>n folglich die E<strong>in</strong>bußen bei <strong>de</strong>n GRV-Anwartschaften zu e<strong>in</strong>em großen Teil<br />

durch an<strong>de</strong>re Anwartschaften kompensiert. Dies kann zum e<strong>in</strong>en auf gestiegene Beteiligungsquoten<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Alterssicherungssystemen, zum an<strong>de</strong>ren auf gestiegene<br />

durchschnittliche Anwartschaften <strong>in</strong> diesen Systemen zurückzuführen se<strong>in</strong>. Umgekehrt haben<br />

GRV-Anwartschaften für Männer <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn – im Vergleich zur Summe <strong>de</strong>r<br />

Anwartschaften aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Systemen – an Be<strong>de</strong>utung gewonnen, obwohl sie über die<br />

Geburtskohorten (bei nur m<strong>in</strong>imal gestiegenen Beteiligungsquoten) im Durchschnitt konstant<br />

geblieben s<strong>in</strong>d. Schließlich können sich auch bei <strong>de</strong>n Frauen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn h<strong>in</strong>ter <strong>de</strong>r<br />

ähnlichen Entwicklung von GRV-Anwartschaften und Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen nicht unerhebliche<br />

Verän<strong>de</strong>rungen bezüglich <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r Alterse<strong>in</strong>kommen verbergen.<br />

In Tabelle 6-4 s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>shalb für die älteste (1942-1946) und die jüngste Geburtskohorte<br />

(1957-1961) <strong>de</strong>r Population <strong>de</strong>r <strong>AVID</strong> 2005 jeweils die Beteiligungsquoten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Alterssicherungssystemen sowie die durchschnittlichen Anwartschaften <strong>in</strong> diesen<br />

Systemen (pro Bezieher) noch e<strong>in</strong>mal überblicksartig zusammengefasst. Wer<strong>de</strong>n AdL und<br />

BSV angesichts ihrer sehr ger<strong>in</strong>gen Verbreitung außen vor gelassen, zeigen sich bei <strong>de</strong>n<br />

Männern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Län<strong>de</strong>rn für BV und ZÖD s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong> Beteiligungsquoten und s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong><br />

Anwartschaften, während die BAV-Beteilung zwar über die Kohorten stabil ist, die durchschnittlichen<br />

Anwartschaften aber zurückgehen. Folglich verlieren alle drei Systeme gegenüber<br />

<strong>de</strong>r GRV an Be<strong>de</strong>utung. Gewichtiger wird dagegen die PV, da die Anwartschaften vergleichsweise<br />

stabil s<strong>in</strong>d und die Verbreitung <strong>de</strong>utlich steigt. Bei <strong>de</strong>n Frauen nehmen nicht<br />

nur die PV-Beteiligungsquoten, son<strong>de</strong>rn auch die durchschnittlichen Anwartschaften zu, so<br />

dass dieses System stark an Be<strong>de</strong>utung gew<strong>in</strong>nt, während die BAV gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Systemen aufgrund (leicht) s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong>r Beteiligungsquoten und Anwartschaften verliert. Bei<br />

BV und ZÖD steht e<strong>in</strong>e größere Verbreitung e<strong>in</strong>em Rückgang <strong>de</strong>r Anwartschaften gegenüber,<br />

wobei im ersten Fall die Verdoppelung <strong>de</strong>r Beteiligungsquote von <strong>de</strong>r ältesten zur<br />

jüngsten Kohorte die gesunkenen Anwartschaften überkompensiert.<br />

In <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn än<strong>de</strong>rt sich die Struktur <strong>de</strong>r Alterse<strong>in</strong>kommen von Männern wie<br />

Frauen nachhaltig: Auf <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>en Seite geht die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r für die älteste Kohorte noch<br />

sehr dom<strong>in</strong>anten GRV angesichts stabiler Beteiligungsquoten, aber s<strong>in</strong>ken<strong>de</strong>r durchschnittlicher<br />

Anwartschaften <strong>de</strong>utlich zurück. Dies wird jedoch (auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Netto-Alterse<strong>in</strong>kommen;<br />

vgl. Tabelle 6-3) vor allem bei <strong>de</strong>n Frauen kompensiert durch die Zuwächse bei<br />

Verbreitung und durchschnittlicher Höhe von BV-, BAV-, ZÖD- und PV-Anwartschaften. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>s sehr hohen Niveaus <strong>de</strong>r PV-Beteiligungsquoten und <strong>de</strong>r BV-Anwartschaften<br />

kommt diesen bei<strong>de</strong>n Systemen dabei quantitativ die größte Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

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