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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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Kontaktphase/Beginn der Beratung<br />

Seite<br />

Bereits in der Kontaktphase am Beginn der Beratung können lösungsorientierte Fragen gestellt<br />

werden, mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit des Klienten weg vom Problem in Richtung Lö-<br />

sung zu lenken. Beispiele sind:<br />

• „Welche Bereiche ihres Lebens sind von dem Problem nicht beeinflusst?“<br />

• „Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 bedeutet, dass Problem ist eigentlich gar kein<br />

Problem, und 10 bedeutet, dass Problem ist ganz katastrophal, wo würden Sie das<br />

Problem einstufen?“ Falls der Klient das Problem bei 6 einstuft: „Warum ist es nicht<br />

bei 9 oder 10?“<br />

Im hypno-systemischen Ansatz von Gunter Schmidt (z.B. Schmidt, 2005) entspricht dies einer<br />

Aufmerksamkeitsfokussierung, die den Klienten aus einer so genannten „Problemtrance“ in<br />

eine „Lösungstrance“ führen soll (Bamberger, 2001, S. 99). Es sollen keine Probleme vertieft,<br />

aber auch nicht weggeschoben, sondern als bisherige Lösungsversuche gewürdigt werden<br />

(Schmidt, 2005).<br />

Auftrags- und Zielklärung<br />

Am Ende der Auftragsklärung sollte der Berater wissen, was der Klient von ihm will, und ent-<br />

scheiden, ob er den Auftrag annimmt oder nicht bzw. ob er andere Angebote machen kann.<br />

Die Auftragsklärung soll die Eigenverantwortlichkeit des Klienten stärken, da er sich zuerst<br />

überlegen muss, wie er sich die Hilfe vorstellt und was er genau vom Berater erwartet. Dies<br />

sind schwierige Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Damit verbunden ist eine realisti-<br />

sche Einschätzung eigener Möglichkeiten und der Möglichkeiten des Beraters. Gerade für An-<br />

gehörige helfender Berufe ist eine Auftragsklärung wichtig, um nicht zu große Pauschalaufträge<br />

anzunehmen (z.B. „sorgen Sie dafür, dass es mir wieder gut geht“), die letztlich unerfüllbar<br />

sind und auf beiden Seiten zu Enttäuschungen führen können. Eine große Initialmotivation ist<br />

jedoch gerade bei „Helfern“, z.B. Krankenpflegern, eine wesentliche Voraussetzung für die<br />

Entstehung von Burnout (Schaufeli & Enzmann, 1998). Daher dürfte die Neigung, Verantwor-<br />

tung für die Klienten bzw. deren Leben zu übernehmen und damit für etwas, das man nicht<br />

kontrollieren kann, einen ersten Schritt in den Burnout darstellen. Die Grundfrage bei der<br />

Zielklärung lautet: „Was soll anstelle des Problems da sein?“ (Bamberger, 2001). Hier soll dem<br />

Klienten geholfen werden, seine Erwartungen möglichst in positiven Begriffen zu formulieren.<br />

Beispielfragen sind:<br />

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