Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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) Soziales Kompetenztraining<br />
c) Psychotherapie, Coaching (z.B. systemisches Coaching)<br />
d) Wechsel des Arbeitsplatzes<br />
Seite<br />
Zu der dritten Gruppe zählen Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung wie<br />
z.B. Job Rotation, Job Enlargement, Job Enrichment, Führungskräfte-Trainings, Coaching,<br />
Mitarbeiterschulungen. Weitere Beispiele für 3) sind (Schaufeli und Enzmann, 1998, S. 145,<br />
Übers. des Verf.):<br />
a) Stress Audit<br />
b) Konfliktmanagement<br />
c) Mitarbeiterunterstützungs-Systeme<br />
Im Bereich der individuellen Stress- und Burnout-Prävention führten Freedy und Hobfoll<br />
(1994, in Schaufeli & Enzmann, 1998, S. 151) ein Training auf der Basis der Ressourcenerhal-<br />
tungs-Theorie (siehe Kap. 3) durch. Die Maßnahme hatte zum Ziel, bei den teilnehmenden<br />
Krankenschwestern soziale Unterstützung und individuelle Coping-Strategien zu fördern. Die<br />
Probanden zeigten nach Beendigung der Maßnahme im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ei-<br />
ne Reduktion von emotionaler Erschöpfung und depressiver Symptomatik.<br />
Zu den Interventionen mit Fokus auf der Schnittstelle zwischen Individuum und Organisation<br />
zählen Programme, die darauf abzielen, den Teilnehmern ein realistisches Bild von ihrem (zu-<br />
künftigen) Beruf zu vermitteln. In einer Studie von Mickler und Rosen (1994, zit. nach<br />
Schaufeli & Enzmann, 1998, S. 156) erhielten Krankenpfleger ein „job expectancy training“, in<br />
dem sie über schwierige Patienten und über mögliche Maßnahmen informiert wurden. Die<br />
trainierten Probanden zeigten gegenüber den untrainierten eine reduzierte Depersonalisation<br />
(als Burnout-Symptom, siehe Kap. 3) und höhere Zufriedenheit mit ihrer beruflichen Leistung.<br />
Gesundheitsförderung und Stressbewältigung für Pflegekräfte finden häufig als Angebote in-<br />
nerhalb der Fort- und Weiterbildung statt und sind Bestandteil der Professionalisierung in<br />
Pflegeberufen. Es werden seltener reine Stressbewältigungs-Trainings angeboten, sondern spe-<br />
zifische Programme wie z.B. der Umgang mit bestimmten Patientengruppen. Zusätzlich gibt es<br />
die Möglichkeit, an Fachhochschulen und <strong>Universität</strong>en pflegewissenschaftliche Studiengänge<br />
zu belegen, um als Pflegemanager oder Pflegepädagoge tätig zu werden. Der Bereich der Fort-<br />
und Weiterbildungen in Pflegeberufen ist sehr weitläufig und die Themenpalette unüberschau-<br />
bar, so dass im Rahmen dieser Arbeit nicht detailliert darauf eingegangen werden kann.<br />
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