Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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1. Tätigkeitserfordernisse und Qualifikation<br />
2. Transparenz, Tätigkeitsspielraum und Partizipation<br />
3. Personelle, materielle und soziale Ressourcen<br />
4. Organisationale und soziale Stressoren<br />
5. Widersprüchliche Anforderungen<br />
Seite<br />
Zur Analyse der Anforderungen zählen die Verfahrensbereiche 1 bis 3, die Belastungen wer-<br />
den durch die Verfahrensbereiche 4 und 5 erfasst. Das TAA-KH-S wurde an einer Stichprobe<br />
mit über 2500 Pflegekräften konstruiert (Elke, 2004). Bei der Fremdbeobachtungsversion wer-<br />
den eine Ganzschichtbeobachtung mit Interview der beobachteten Pflegekraft sowie ein Inter-<br />
view mit der Stationsleitung durchgeführt Es existiert auch eine Screening-Version mit nur 128<br />
anstatt 442 Items (Büssing, 2003).<br />
2.2.2.4 Konzept „Stress am Arbeitsplatz“ (Greif, 1991)<br />
Im Rahmen des Konzepts Stress am Arbeitsplatz, werden Belastungen als Stressoren konzipiert<br />
und in einer probabilistischen Definition als „Merkmale, die in einer gegebenen Population mit<br />
erhöhter Wahrscheinlichkeit zu Stresszuständen führen“ eingeführt (Greif, 1991). Theoretische<br />
Grundlage dieser Forschungsrichtung innerhalb der Belastungsforschung ist die psychologi-<br />
sche Stresstheorie von Lazarus & Launier (1981), die im dritten Kapitel dargestellt wird, sowie<br />
die bereits erläuterte Handlungsregulationstheorie (Hacker, 1999). Obwohl nach Lazarus und<br />
Launier die kognitive Bewertung von Stressoren und Ressourcen des Individuums für Stress-<br />
zustände verantwortlich sind, werden objektive, das heißt für alle Individuen bedeutsame<br />
Stressoren durch Arbeitsaufgabe und Ausführungsbedingungen postuliert. Hier sind z.B. Regu-<br />
lationsbeeinträchtigungen wie Unsicherheit bezüglich der Aufgabe, Merkmale der Arbeitsum-<br />
gebung (Hitze, Lärm) sowie Zeitdruck und soziale Stressoren zu nennen (Dunckel & Semmer,<br />
1987). Im Rahmen des Forschungsprojekts "Psychischer Stress am Arbeitsplatz" an der Uni-<br />
versität Frankfurt/Main wurde das Instrument zur Stressbezogenen Tätigkeitsanalyse (ISTA) entwi-<br />
ckelt, welches die Erforschung der allgemeinen Belastungsbedingungen von gewerblichen Tä-<br />
tigkeiten zum Inhalt hatte. Es erfasst aufgaben-, organisations- und arbeitsumgebungsbezogene<br />
Belastungen am Arbeitsplatz (z.B. Unsicherheit, Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen, Umge-<br />
bungsbelastungen) und liegt als Fragebogen- und Beobachtungsversion vor (Dunckel & Sem-<br />
mer, 1987). Zur Validierung des Instruments wurden Korrelationen mit Indikatoren der Bean-<br />
spruchung berechnet. Besonders die Faktoren „Arbeitsintensität“, „Arbeitsplatzunsicherheit“,<br />
„schlechte Kommunikation“, „Umgebungsbelastung“ sowie „einseitige Belastung“ zeigten<br />
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