Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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4.4.1 Begriffserläuterungen<br />
Gesundheit Krankheit<br />
Seite<br />
Die Begriffe Prävention und Gesundheitsförderung unterscheiden sich in ihrer Blickrichtung, jedoch<br />
nicht unbedingt in den konkreten Maßnahmen, die sogar identisch sein können. Der Begriff<br />
„Prävention“ kommt aus dem klassischen medizinischen Modell und ist auf die Vorbeugung<br />
von Krankheit ausgerichtet. Es soll die Veränderung der Position eines Individuums in Rich-<br />
tung Krankheit verhindert werden. Je nachdem, wie weit sich die Betroffene Person bereits in<br />
Richtung Krankheit befindet, spricht man von Primärprävention, Sekundärprävention oder Tertiär-<br />
prävention. Primärprävention möchte bereits das auftreten von Risikofaktoren für eine Krank-<br />
heit von vorneherein verhindern, oder soweit diese bereits vorhanden sind, ausschalten, damit<br />
das Ausbrechen einer Krankheit verhindert werden kann. Sekundärprävention möchte eine<br />
Krankheit so früh wie möglich erkennen, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dabei<br />
werden Krankheitsphänomene fokussiert, deren Verschlimmerung verhindert werden soll.<br />
Tertiärprävention schließlich betrifft bereits bestehende Krankheiten. Es sollen Chronifizie-<br />
rung oder Rückfälle verhindert werden (Becker, 2006).<br />
Die Gesundheitsförderung lässt sich am besten anhand eines Gesundheits-Krankheits-<br />
Kontinuums erklären (Becker, 2006, S. 228):<br />
Abb. 10: Das Kontinuum Gesundheit-Krankheit<br />
Dabei will die Gesundheitsförderung die Position eines Individuums in Richtung höhere Ge-<br />
sundheit verändern. Zielgruppe der Gesundheitsförderung sind Gesunde oder Personen im<br />
Frühstadium einer Krankheit. Es ist zwar auch denkbar, dass schwerer erkrankte Patienten an<br />
einer Gesundheitsförderung teilnehmen, jedoch hat es sich wegen zu großer Überschneidun-<br />
gen mit therapeutischen Interventionen bewährt, hierfür den Begriff der Therapie zu verwen-<br />
den. Die Therapie wiederum hat die Beseitigung oder Minderung einer Krankheit zum Ziel.<br />
4.4.2 Klassifikation von Präventionsmaßnahmen<br />
Konzepte zur Förderung von Gesundheitsressourcen in der Arbeitswelt werden üblicherweise<br />
zunächst grob in bedingungsbezogene (= externe) und personenbezogene (= interne) Interventionen<br />
eingeteilt. In Bezug auf die Prävention spricht man im ersten Fall, also der Veränderung von<br />
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