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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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wie z.B. die wahrgenommene Kontrolle bei der Arbeitstätigkeit oder die Selbstwirksamkeitser-<br />

wartung sowie soziale Ressourcen wie die Unterstützung durch Vorgesetzte, Kollegen oder<br />

auch außerhalb der Arbeitswelt z.B. vom Lebenspartner.<br />

4.3.1 Soziale Unterstützung<br />

Soziale Unterstützung als die wohl wichtigste Ressource gerade bei emotional belastenden Tä-<br />

tigkeiten wurde vielfach untersucht und ihre positive Wirkung auf Gesundheitsvariablen nach-<br />

gewiesen (z.B. Dollard, Dormann, Boyd, Winefield & Winefield, 2003; Zimber, 1998). Gerade<br />

bei der Vorbeugung von Burnout gilt soziale Unterstützung als entscheidender Faktor, der die<br />

Symptome emotionale Erschöpfung, Leistungsabfall und Depersonalisation abschwächen kann<br />

(Jenkins & Elliott, 2004). Auf der anderen Seite ist das Fehlen sozialer Unterstützung, im Ex-<br />

tremfall Einsamkeit und Isolation, ein Risikofaktor, der eine dem Rauchen vergleichbare nega-<br />

tive Wirkung hat (House, Landis & Umberson, 1988).<br />

Nach einer Unterscheidung von House (1981) lässt sich soziale Unterstützung in emotionale,<br />

praktische und informationelle Unterstützung untergliedern. Diese unterschiedlichen Formen<br />

von sozialer Unterstützung können jeweils von verschiedenen Personen oder Gruppen ange-<br />

boten werden. So hat jede Person im Idealfall ein Unterstützungsnetzwerk, in dem bestimmte<br />

Personen oder Gruppen für die emotionale, andere für die praktische und wieder andere für<br />

die informationelle Unterstützung „zuständig“ sind. Umgekehrt können bestimmte wichtige<br />

Personen aber auch alle Bereiche abdecken, z.B. kann der Ehepartner bei Problemen mit prak-<br />

tischer Hilfe, aber auch mit emotionaler Unterstützung und mit wertvollen Informationen un-<br />

terstützend zur Seite stehen. Soziale Unterstützung kann auch von professionellen<br />

Dienstleistern angeboten werden. So ist bspw. die Psychotherapie der emotionalen und infor-<br />

mationellen Unterstützung zuzuordnen, da sie normalerweise keine praktischen Hilfen anbie-<br />

tet. Gamsjäger und Sauer (1996) untersuchten Burnout bei 83 Hauptschullehrern in Österreich<br />

und fanden, dass erstens die soziale Unterstützung von Kollegen einen burnoutreduzierenden<br />

Effekt hatte und zweitens, dass die emotionale Unterstützung eine untergeordnete Rolle inner-<br />

halb kollegialer Beziehungen spielte. Die sachliche Unterstützung durch Kollegen war am ehes-<br />

ten in der Lage, Burnout vorzubeugen. Diese Ergebnisse sollten jedoch kontextspezifisch in-<br />

terpretiert werden. So spielen sicherlich das Schulklima und die Scheu, emotionale Bedürfnisse<br />

zu äußern sowie damit verbunden sozial erwünschte Antworten bei der Beantwortung entspre-<br />

chender Fragen eine Rolle. Außerdem spielte die emotionale Unterstützung im privaten Be-<br />

reich eine sehr große Rolle.<br />

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