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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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Seite 190<br />

Post-Messung zum Katamnese-Zeitpunkt fiel die allgemeine Selbstwirksamkeit zwar ab, jedoch<br />

nicht signifikant und nicht zum Ausgangsniveau. Die Bedrohungseinschätzung und die interpersonel-<br />

len Probleme stiegen nach Kursende wieder an, jedoch ebenfalls nicht bis zum Ausgangswert. So<br />

konnte von einer (relativen) Stabilität der Kurseffekte ausgegangen werden. Von einer gänzli-<br />

chen Stabilität war nicht auszugehen, zumal es keine Veranstaltung zur Sicherung des Transfers<br />

gab. Es kann aber festgehalten werden, dass es durch den Kurs zu bleibenden Effekten kam. Die<br />

proaktive Einstellung hatte zum Katamnese-Zeitpunkt einen noch höheren Wert als zum Post-<br />

test. Somit blieb der Effekt nicht nur stabil, sondern setzte sich nach Beendigung des Kurses<br />

fort. Man könnte über kursfremde Ereignisse spekulieren, dies ist jedoch eher unwahrschein-<br />

lich, denn in diesem Fall wären die allgemeine Selbstwirksamkeit und die Bedrohungseinschät-<br />

zung vermutlich ebenfalls weiter angestiegen. Offenbar hat sich die aktive, vorausplanende He-<br />

rangehensweise, welche durch die proaktive Einstellung gemeint ist, erst allmählich entwickelt.<br />

Es könnte sich dabei um rein kognitive Prozesse handeln, wahrscheinlich wurde die proaktive<br />

Einstellung aber durch den Erfolg konkreter Verhaltensweisen, wie sie in dem Item „Ich neh-<br />

me mir Zeit, um über langfristige Ziele für mich selbst nachzudenken“ zum Ausdruck kom-<br />

men, operant verstärkt.<br />

10.2 Möglichkeiten und Grenzen des Evaluationsdesigns<br />

Zum Schluss der Diskussion sollen einige kritische Anmerkungen zum Untersuchungsdesign<br />

gemacht werden. Ein Mangel der Integrität des Designs ist, dass es keine randomisierte Zuwei-<br />

sung der Probanden zu Trainingsgruppe (TG) oder Kontrollgruppe (KG) gab. Dies war aus<br />

praktischen Gründen nicht möglich (siehe Abschnitt 8.2). Daneben war die KG mit 11 Pro-<br />

banden zu klein, so dass für verschiedene Kontrollgruppenvergleiche keine signifikanten Er-<br />

gebnisse erzielt werden konnten, obwohl es deutliche Effekte gab. Außerdem gab es weitere<br />

potentielle Störquellen. Bei Trochim (2001) werden diese als Hauptgefahren für die interne Validität<br />

erörtert. Hier sollen nun diejenigen diskutiert werden, die eine ernsthafte Gefahr für die vorlie-<br />

gende Untersuchung darstellen und somit zu berücksichtigen waren:<br />

a) Zwischenzeitliche Ereignisse (z.B. andere Kurse im Untersuchungszeitraum)<br />

b) Selektionseffekte (Vortestunterschiede zwischen TG und KG)<br />

c) Testeffekte (z.B. Wiederholungs- oder Übungseffekte beim Posttest)<br />

d) Herausfallen von Probanden aus der Untersuchung vor dem Posttest<br />

e) Sozial bedingte Störfaktoren

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