16.12.2012 Aufrufe

Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite<br />

he Anforderungen alleine nicht zu einer Stressreaktion führen, sondern nur in Verbindung mit<br />

einem Mangel an Ressourcen, das heißt unbefriedigten Bedürfnissen (Becker, 2006). Im Fol-<br />

genden werden die theoretischen Modellvorstellungen und empirischen Ergebnisse dieser Ar-<br />

beit mit dem Ziel einer Begründung für ein ressourcenorientiertes Vorgehen noch einmal zu-<br />

sammengefasst.<br />

4.5 Fazit zur ressourcenorientierten Prävention von Stress und Burnout<br />

Eine Abgrenzung von ressourcenorientierter gegenüber an Risikofaktoren orientierter Stress-<br />

prävention ist nicht immer möglich, da mit der Zunahme an Ressourcen gleichzeitig auch Risi-<br />

kofaktoren unbedeutender werden oder gänzlich verschwinden. Umgekehrt werden mit der<br />

Reduktion von Belastungen wieder Ressourcen frei, die vorher gebunden waren. Ressourcen<br />

sind jedoch mehr als das Gegenteil von Risikofaktoren, wenn auch häufig beide auf derselben<br />

Dimension lokalisiert sind. Ressourcen können auf drei verschiedenen Wegen wirksam wer-<br />

den: Erstens können sie direkt auf das Wohlbefinden und die Gesundheit wirken, zweitens<br />

können sie als „Puffer“ wirksam werden, in dem sie das Geschehen zwischen Stressor und<br />

Stressreaktion positiv beeinflussen. Die dritte Möglichkeit ist die Mediatorfunktion.<br />

Die empirisch gestützten Theorien von Hobfoll (1989) und Becker (1998, 2006) legen inner-<br />

halb der Gesundheitsförderung und Stressbewältigung eine Ressourcenorientierung nahe. In<br />

der Umsetzung dieser Ansätze sind in vorliegender Arbeit vor allem zwei Fragen interessant.<br />

Erstens, welche Ressourcen sind geeignet, Stressreaktionen positiv zu beeinflussen und zwei-<br />

tens, inwiefern kann man diese Ressourcen trainieren bzw. deren Verfügbarkeit erhöhen, um<br />

diese in einem Trainingsprogramm gezielt zu vermitteln. Dabei erweisen sich folgende Res-<br />

sourcen als die wichtigsten Puffer:<br />

1) soziale Unterstützung als externe Ressource<br />

2) die internen Ressourcen Selbstwirksamkeit, proaktive Einstellung, Kohärenzgefühl<br />

und Optimismus<br />

3) soziale und berufliche Kompetenzen als interne Ressourcen<br />

4) die sowohl intern als auch extern in Erscheinung tretende Ressource Autonomie<br />

Die Aufzählung ist dabei keineswegs vollständig, sondern eher exemplarisch. Es wurden ledig-<br />

lich die internen Ressourcen angesprochen, nicht beachtet wurden objektive Bedingungen und<br />

Ressourcen der Arbeitsaufgabe und der Arbeitsumgebung (siehe Kap. 3). Dies hat praktische<br />

Gründe, da solche Ressourcen dargestellt werden sollten, welche durch eine ressourcenorien-<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!