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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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Seite 192<br />

c) Es musste beim Kontrollgruppenvergleich mit einem Wiederholungs- bzw. Übungseffekt ge-<br />

rechnet werden, da zum Messzeitpunkt 2 die KG zum ersten Mal, die TG aber zum zwei-<br />

ten Mal getestet wird. Die standardisierten Fragebögen (allg. Selbstwirksamkeit, Bedro-<br />

hungseinschätzungen, proaktive Einstellung und IIP-C) eignen sich für eine Wiederho-<br />

lungsmessung, so dass Veränderungen der Messwerte nicht als Fehler-, sondern als Treat-<br />

mentvarianz aufgefasst werden können. Auf der Wissens- und Verhaltensebene war am<br />

ehesten mit Wiederholungseffekten zu rechnen. Jedoch sind solche Effekte nicht spezi-<br />

fisch auf die Inhalte des Kurses, also auf systemisch-lösungsorientierte Theoriegrundlagen<br />

und Anwendungswissen bezogen, sondern eher allgemein auf die Testsituation, z.B. eine<br />

Vertrautheit mit den Rollenspielen oder der Art der Fragen. Um die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass nur ein Wiederholungseffekt vorliegt, zu verkleinern, sollte die TG zum MZP II also<br />

erheblich besser abschneiden als die KG. Entsprechendes wurde bei der Interpretation der<br />

Ergebnisse in Bezug auf die zu testenden Hypothesen berücksichtigt.<br />

d) Das Herausfallen von Versuchspersonen, auch als Experimentelle Einbußen oder Mortality be-<br />

zeichnet (Trochim, 2001), sollte bei der TG und KG in etwa gleich ausgeprägt sein. Ist dies<br />

aufgrund von Selektionseffekten nicht der Fall, greift hier die Argumentation aus (3). Mor-<br />

tality ist auch innerhalb von TG und KG möglich. Falls hier Probanden systematisch heraus-<br />

fallen, beeinflusst dies das Posttest-Ergebnis der jeweiligen Gruppe. Dies ist z.B. der Fall,<br />

wenn die „schwächeren“ oder „unmotivierteren“ etc. Probanden ausscheiden und es zu<br />

einer Interaktion zwischen relevanten Merkmalen der ausgeschiedenen und verbliebenen<br />

Probanden einerseits und dem Treatment andererseits kommt. Dies ließ sich jedoch durch<br />

einen Prätest-Vergleich zumindest für die erfassten Variablen kontrollieren.<br />

e) Die sozial bedingten Störfaktoren, die z.B. durch Informationsaustausch zwischen TG und KG<br />

wirksam werden, spielen bei dem vorliegenden Design eine gewisse Rolle, da der Prätest<br />

der KG zum Zeitpunkt des Posttests der TG stattfand, also zum Messzeitpunkt (MZP) II.<br />

Das Untersuchungsdesign (siehe Abschnitt 8.2) sah für die TG und für die KG einen Prä-<br />

test, einen Posttest und eine Katamnese vor. Da die KG jedoch in Form einer Wartekon-<br />

trollgruppe realisiert wurde, fehlte ein weiterer Test der KG zum MZP I, um für beide<br />

Gruppen eine Baseline-Messung zu haben. Dadurch hätte sich das Treatment vor dem ei-<br />

gentlichen Kursbeginn der KG auf diese „ausbreiten“ können, indem z.B. Kursteilnehmer<br />

der TG ihren Kommilitonen der KG Inhalte und Methoden des Kurses mitteilen oder das<br />

Kursmanual bereits vor dem Prätest zugänglich machen. Es wurde darauf hingewiesen,<br />

dies nicht zu tun, konnte jedoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Ein Imitieren

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