Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite<br />
nahmen ableiten lassen. Eine mögliche Strategie ist die Förderung gegenseitigen Ressourcen-<br />
austauschs von Individuen oder Gruppen, wie sie von Becker (2006) in seinem systemischen<br />
Anforderungs-Ressourcen-Modell explizit dargestellt wird.<br />
3.2.4 Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell von Becker (1995, 2004, 2006)<br />
Das systemische Anforderungs-Ressourcen-Modell von Becker (1995, 2006) ist ähnlich weit<br />
gefasst wie das Ressourcenbewahrungs-Modell von Hobfoll, jedoch trennt es zwischen Anfor-<br />
derungen einerseits, die als Belastungen im negativen Sinne verstanden werden, und Ressour-<br />
cen andererseits, mit denen diese Anforderungen bewältigt werden können. Der Grad an Be-<br />
wältigung interner und externer Anforderungen bestimmt den Gesundheitszustand einer Per-<br />
son. Anforderungen können intern und extern vorliegen, wobei mit internen Anforderungen<br />
vor allem die Bedürfnisse einer Person gemeint sind. Externe Anforderungen sind Anforde-<br />
rungen im Arbeits- und privaten Kontext. Fehlen wichtige Ressourcen zur Bewältigung von<br />
Anforderungen, entsteht Stress. Die Unterdrückung eines Bedürfnisses hat auf Lange Sicht<br />
ungünstige Folgen (Becker, 2006, S. 112). Ressourcen werden wie beim Ressourcenbewah-<br />
rungs-Modell von Hobfoll als objektivierbar konzipiert. Sie umfassen externe Ressourcen aus<br />
der Umwelt und interne Ressourcen wie z.B. Intelligenz, bestimmte Persönlichkeitseigenschaf-<br />
ten, physische Fitness und bestimmte soziale Rollen und Ämter (Becker, 2006).<br />
Anforderungen<br />
(extern und intern)<br />
Gesundheit<br />
Abb. 4: Schematische Darstellung eines Anforderungs-Ressourcen-Modells<br />
Ressourcen<br />
(extern und intern)<br />
Das Modell wurde vielfach bestätigt, unter anderem durch Pfadanalysen (z.B. Becker et al.,<br />
2004a). Innerhalb des Modells werden verschiedene Systemebenen unterschieden. Vor allem<br />
sind die Ebenen der Organe, Personen, Gruppen, Gemeinden und Gesellschaften für die Ge-<br />
sundheitsförderung von Interesse. Auf der Personebene bspw. interagiert eine Person A mit<br />
einer Person B, indem sie an diese Anforderungen stellt, die B mit der Bereitstellung von Res-<br />
sourcen beantwortet. Die Person B wiederum stellt Anforderungen an A, welche durch die Be-<br />
reitstellung von Ressourcen aus dem Ressourcenpool von A bewältigt werden. So werden An-<br />
35