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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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187). Es werden Verhaltensweisen, auch Experimente (Radatz, 2000, S. 279) genannt, vorge-<br />

schlagen, die nach Meinung des Beraters mit dem Problemverhalten inkompatibel sind, z.B.<br />

kann einer Mutter empfohlen werden, anstatt mit ihrem wütenden Sohn zu schimpfen, mit<br />

ihm zusammen ein Eis zu essen o.ä.. Jegliches Verhalten, das in der Lage ist, ein problemati-<br />

sches Verhaltensmuster zu unterbrechen, ist geeignet. Bei der Anwendung von Entspannungs-<br />

techniken zur Angst- oder Ärgerkontrolle macht man sich dieses Phänomen zunutze, indem<br />

eine mit negativen Emotionen unvereinbare körperliche Entspannungsreaktion evoziert wird,<br />

die letztlich zu einer Unterbrechung des Angst- oder Ärger-Kreislaufs führen kann (z.B. Hiller,<br />

Leibing & Sulz, 2004).<br />

Lösungsgestaltung<br />

In der Phase der Lösungsgestaltung werden schließlich die konkreten Schritte geplant, die ein ver-<br />

ändertes Erleben und Verhalten ermöglichen sollen. Hier wird ganz genau festgelegt, wann was<br />

mit wem zu tun ist. Entgegen anderen Ansätzen z.B. der Verhaltenstherapie, die hier versucht,<br />

den Klienten zu einer Veränderung zu motivieren, ist der Berater in der systemisch-<br />

lösungsorientierten Beratung zurückhaltend mit Veränderungsoptimismus und gibt sich eher<br />

skeptisch. Manchmal geht er sogar auf die Seite der Nicht-Veränderung und betont z.B. die<br />

Kosten einer Problemlösung (Radatz, 2000). Dies ist bereits Bestandteil einer Rückfallprophy-<br />

laxe. Ein Nicht-Gelingen bzw. Rückschritte werden vorwegnehmend bearbeitet (Bamberger,<br />

2001).<br />

In allen Phasen werden außer den lösungsorientierten Fragen Kommentare, Komplimente und<br />

Hausaufgaben als Interventionen angewandt (Pichler, 2005, S. 9 f.), auf die jedoch aus Platz-<br />

gründen nicht näher eingegangen werden kann. Weitere Ausführungen zu systemisch-<br />

lösungsorientierten Interventionen mit Fallbeispielen finden sich z.B. in (Schmidt, 2005)und<br />

(Mücke, 2003).<br />

Nachdem einige Beispielinterventionen vorgestellt wurden, soll nun die Eignung der syste-<br />

misch-lösungsorientierten Beratungsmethode zur Prävention von Stress und Burnout disku-<br />

tiert werden.<br />

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