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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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Seite 106<br />

Konstruktneutralität und Neutralität gegenüber Personen (zu den Begriffen siehe Abschnitt<br />

5.2) kennen und praktizieren. Allgemein gesprochen sollen diese Haltungen und die daraus ab-<br />

geleiteten Handlungen dafür sorgen, dass es dem Berater bzw. dem Helfer „gut geht“. Von Re-<br />

levanz für die Stress und Burnout-Symptomatik ist dies deshalb, weil diese Haltungen der Ab-<br />

grenzung des Beraters dienen und ihn davor schützen sollen, sich allzu sehr in die Problem-<br />

sicht des Klienten zu vertiefen, um nicht selbst in eine Art „Problemtrance“ (Schmidt, 2005)<br />

zu fallen. Daher ist die in der systemisch-lösungsorientierten Beratung angestrebte Bezie-<br />

hungsgestaltung partnerschaftlich geprägt und sieht den Klienten als gleichberechtigt an. Dies<br />

ist jedoch nicht nur für den Helfer im Hinblick auf seine eigene Gesundheit wichtig, sondern<br />

auch für den Klienten, da der Berater nach systemischem Verständnis nur dann wirklich hilf-<br />

reich sein kann, wenn er außerhalb des Problemsystems steht und nicht selbst zu dessen Be-<br />

standteil geworden ist (Schlippe & Schweitzer, 1997).<br />

Im Sinne der Salutogenese stärkt die lösungsorientierte Denkweise die Autonomie und das<br />

Vertrauen in die eigene Handlungskompetenz bzw. die wahrgenommene Selbstwirksamkeit.<br />

Zusätzlich wurden die theoretischen Inhalte, wenn möglich, an eigenen Beispielen der Teil-<br />

nehmer erarbeitet. Im eigentlichen Beratungstraining wurde hauptsächlich mit Rollenspielen<br />

gearbeitet, wobei ein Kursteilnehmer jeweils die Rolle des Klienten einnahm. Hier bot sich für<br />

Teilnehmer die Gelegenheit, an eigenen relevanten Problemen zu arbeiten. Darüber hinaus<br />

wurde den Teilnehmern häufig Selbstreflexion in Form von Betrachtung eines problemati-<br />

schen Sachverhalts aus der Meta-Perspektive („angenommen, wir wären jetzt in einer Beratung<br />

…“) angeboten.<br />

3. Beratungstraining<br />

Hier wurde prozedurales Wissens, also das „Know-how“, vermittelt und die Anwendung der<br />

eigentlichen Beratungstechniken, vor allem Fragetechniken, geübt. Die einzelnen Phasen des<br />

Gesprächsmodells von Steve de Shazer (de Shazer, 2006) wurden in etwas vereinfachter Form<br />

dargeboten (sieh Kap. 5). Zu jeder Phase wurden passende Fragen erarbeitet, wobei Wert dar-<br />

auf gelegt wurde, dass die Teilnehmer lernten, neben den vorgegebenen Fragen auch eigene lö-<br />

sungsorientierte Fragen zu generieren. Die Teilnehmer sollten nach dem Kurs in der Lage sein,<br />

ein lösungsorientiertes Gespräch nach dem Ablaufschema von Steve de Shazer zu führen. Ziel<br />

war eine Verbesserung der Kommunikation mit Patienten, Angehörigen, Vorgesetzten, Ärzten,<br />

Kollegen und, für Pflegepädagogen relevant, mit Schülern. Dies wiederum sollte sich positiv<br />

auf die Zusammenarbeit auswirken. Das Modell von Steve de Shazer (z.B. de Shazer, 2006)

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