Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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Seite<br />
chen Bedürfnisse der zu Pflegenden, wie z.B. soziale Zuwendung und Gespräche, abdecken<br />
(Zimber & Weyerer, 1999).<br />
Zur Analyse der Arbeitsbedingungen in der Altenpflege wurde das Screeningverfahren TAA-<br />
KH-S von Büssing und Glaser (2001) abgewandelt und erfasst als Belastungsscreening TAA – Al-<br />
tenpflege unterschiedliche psychische Belastungen auf einer fünfstufigen Antwortskala, wobei 1<br />
„nein gar nicht“ und 5 „ja genau“ bedeuten. Das adaptierte Screeningverfahrens TAA-KH-S<br />
bewertet 48 Merkmalen von Arbeitsbedingungen in der stationären Altenpflege. Wie beim<br />
TAA-KH werden organisationale Stressoren, soziale Stressoren und widersprüchliche Anfor-<br />
derungen erfasst. Glaser, Lampert & Weigl (2005) führten mit Hilfe des Belastungsscreenings<br />
bei Mitarbeitern eines Altenpflegeheimes eine Befragung durch. Die Autoren bemerken, dass<br />
ein durchschnittlicher Wert von 3 oder höher als schwerwiegende Belastung angesehen werden<br />
kann. Die Ergebnisse für die organisationalen Stressoren, die sozialen Stressoren und für die<br />
widersprüchlichen Anforderungen lagen bei dieser Untersuchung allerdings unterhalb dieses<br />
kritischen Wertes. Auf Itemebene ergaben sich als Hauptbelastungen Unterbrechungen von<br />
Arbeitsabläufen (Glaser et al., 2005). Eines Gesundheitsberichts der Allgemeinen Ortskran-<br />
kenkasse (AOK) Rheinland zufolge haben AOK-Versicherte, die Altenpflegeeinrichtungen ar-<br />
beiten, im Branchenvergleich die meisten Krankentage und eine längere Genesungszeit aufwei-<br />
sen, was mit der starken physischen und psychischen Beanspruchung begründet wird (Institut<br />
für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH, 2004). Die immensen Belastungen in der<br />
Altenpflege werden auch durch die hohe Zahl von Berufsaussteigern in der Altenpflege belegt<br />
(Bausch-Weis, 2004). Die Auswirkungen dieser Belastungen, insbesondere Stress und Burnout,<br />
werden im dritten Kapitel diskutiert.<br />
2.3.3 Ambulante Pflege<br />
(Büssing, Glaser & Höge, 2003) bemerken, dass im ambulanten Bereich weit weniger Studien<br />
zur Arbeitsbelastung existieren als im Bereich der stationären Krankenpflege. Sie zitieren eine<br />
Studie von Barthelme, Garms-Homolová & Polak (1999), die in einer Belastungsanalyse bei 31<br />
Pflegediensten und 184 Probanden fanden, dass innerhalb der Arbeitsaufgaben vor allem die<br />
Begleitung Sterbender, die Pflege von Demenzpatienten sowie Reinigungsarbeiten als belas-<br />
tend erlebt wurden. In der Kategorie „Arbeitsbedingungen“ gaben die Probanden „Zeitdruck“<br />
als größte Belastung an, gefolgt von „unzureichende pflegerische Versorgung“, „unsichere be-<br />
rufliche Zukunft“ und „geringe Bezahlung“.<br />
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