Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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4.2 Klassifikation von Ressourcen<br />
Seite<br />
Die einfachste Einteilungsmöglichkeit zur Systematisierung von Ressourcen unterscheidet zwi-<br />
schen externen und internen Ressourcen (Richter & Hacker, 1998). Die organisationalen Res-<br />
sourcen, die von Vertretern einer persönlichkeitsförderlichen Arbeitsgestaltung im Rahmen der<br />
Arbeits- und Organisationspsychologie eingefordert werden (z.B. Ulich, 2003, 2005) zählen zu<br />
den externen Ressourcen, ebenso die sozialen Ressourcen. Soziale Ressourcen umfassen neben<br />
einem positiven Arbeitsklima vor allem die soziale Unterstützung, auch außerhalb der Arbeits-<br />
tätigkeit. Die internen bzw. personalen Ressourcen, oft auch als persönliche Ressourcen be-<br />
zeichnet sind veränderliche Persönlichkeitsvariablen wie z.B. die wahrgenommene Selbstwirk-<br />
samkeit oder die proaktive Einstellung, aber auch stabile Konstrukte wie z.B. der dispositionale<br />
Optimismus oder die allgemeine Intelligenz einer Person.<br />
In der Theorie der Ressourcenbewahrung wird zwischen Objektressourcen, Bedingungsres-<br />
sourcen, persönlichen Ressourcen und Energieressourcen unterschieden (siehe Abschnitt<br />
3.2.3). Objektressourcen entsprechen der materiellen Teilmenge der organisationalen Ressour-<br />
cen. Übertragen auf die Pflegeberufe sind dies z.B. die Ausstattung einer Klinik wie Hilfen<br />
beim Heben und Lagern von Patienten oder Kommunikationstechnologien. Dazu gehören a-<br />
ber auch persönliches Eigentum jedes einzelnen wie z.B. ein Einfamilienhaus oder das neue<br />
Auto. Bedingungsressourcen sind dagegen immaterieller Natur (z.B. Gesundheit, Bildungsab-<br />
schluss, berufliche Position). Um sich Bedingungsressourcen zu erschließen, müssen oft andere<br />
Ressourcen investiert werden. So werden, um einen Bildungsabschluss zu erhalten, viel Zeit,<br />
„Nerven“ etc. investiert und auf andere angenehme Aktivitäten verzichtet (in der Betriebswirt-<br />
schaft werden diese als „Opportunitätskosten“ für entgangene Gewinne alternativer Investiti-<br />
onsmöglichkeiten bezeichnet). Persönliche Ressourcen sind alle Fähigkeiten wie z.B. soziale<br />
Kompetenzen oder Eigenschaften wie z.B. salutogene Einstellungen (positive Selbstwirksam-<br />
keitserwartung, Optimismus, proaktive Einstellung etc.). Als Energieressourcen bezeichnet<br />
Hobfoll vor allem Zeit und Geld, mit denen wiederum andere Ressourcen beschafft werden<br />
können (Hobfoll, 1989).<br />
4.3 Spezifische Ressourcen gegen Stress und Burnout<br />
Nachfolgend sollen exemplarisch wichtige Ressourcen gegen Stress und Burnout inhaltlich<br />
dargestellt werden. Dabei soll auf die Darstellung organisationaler Ressourcen verzichtet wer-<br />
den, da sie nicht Gegenstand dieser Arbeit sind. Im Mittelpunkt stehen persönliche Ressourcen<br />
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