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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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Seite<br />

5.5 Eignung der systemisch-lösungsorientierten Beratung zur Prävention von<br />

Stress und Burnout<br />

Welchen Beitrag kann die systemisch-lösungsorientierte Beratung zur Prävention von Stress<br />

und Burnout leisten? Nachdem in Kapitel 4 evaluierte Methoden zur Prävention von Stress<br />

und Burnout vorgestellt wurden, soll in diesem letzten Abschnitt des Kapitels diskutiert wer-<br />

den, inwieweit die systemisch-lösungsorientierte Beratung geeignet ist, die spezifischen Res-<br />

sourcen aus Abschnitt 4.3 zu stärken.<br />

Grundsätzlich sollte ein erstes Eignungskriterium für jede Präventionsmaßnahme sein, dass<br />

Wirksamkeitsbelege vorliegen, das heißt sie sollte empirisch evaluiert sein. Die systemische<br />

Therapie und Beratung verfügt mittlerweile über hinreichende Effektivitätsbelege, um als wirk-<br />

same Methode anerkannt zu werden (z.B. Mücke, 2003; Schlippe & Schweitzer, 1997).<br />

Im vierten Kapitel wurden die Modelle von Hobfoll (1989) und Becker (1998, 2006) als theore-<br />

tische Grundlage eines ressourcenorientiertes Vorgehens dargestellt. Als Schlussfolgerung<br />

wurde gezogen, dass die Teilnehmer einer ressourcenorientierten Trainingsmaßnahme in die<br />

Lage versetzt werden sollten, sich die Ressourcen anzueignen bzw. zu entfalten, welche zur Er-<br />

füllung ihrer spezifischen Anforderungen benötigt werden. Die systemisch-lösungsorientierte<br />

Beratung ist bezüglich ihrer Methodik, dass heißt Beziehungsgestaltung und konkreten Ge-<br />

sprächsführung (Fragetechnik etc.) darauf ausgerichtet, zusammen mit dem Klienten nach ge-<br />

eigneten Ressourcen für spezifische Fragestellungen zu suchen. Dabei werden keine Standard-<br />

lösungen „verabreicht“, sondern es können die passenden Ressourcen für die jeweilige Prob-<br />

lematik ausgewählt werden, da der Klient Experte für die Inhalte und die entsprechende Pas-<br />

sung von Anforderungen und Ressourcen bleibt. Insofern ist eine gute Passung zwischen dem<br />

systemisch-lösungsorientierten Ansatz und der Forderung nach Stärkung von anforderungs-<br />

spezifischen Ressourcen in einer Präventionsmaßnahme gegeben.<br />

In Studien zur unterstützenden Wirkung von Peer-Gruppen haben sich nur solche Gruppen<br />

als wirkliche Hilfe gegen Burnout erwiesen, in denen nicht nur über negative Gefühle und<br />

Probleme, sondern über Lösungen und konkrete Hilfen gesprochen wurde (z.B. Schaufeli &<br />

Enzmann, 1998, S.157 f.). Hier bietet sich die systemisch-lösungsorientierte Beratung unter<br />

dem Aspekt der Lösungsorientierung in besonderer Weise an. Sie richtet die Aufmerksamkeit<br />

der Klienten von Anfang an konsequent auf eine mögliche Lösung, und nicht auf Probleme.<br />

Weiterhin liefern Befunde aus der Psychotherapieforschung Belege dafür, dass eine an Zielen<br />

und Lösungen orientierte Beratung erfolgreicher ist als eine ausschließlich problemorientierte<br />

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