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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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2.3 Empirische Untersuchungen zur Arbeitsbelastung in Pflegeberufen<br />

Seite<br />

In den letzten Jahren kam es in vielen Bereichen zu einem technikbedingten Wegfall klassi-<br />

scher Belastungsfaktoren, vor allem körperlicher Art (Hofmann, Keller & Neuhaus, 2002).<br />

Dies gilt jedoch nur sehr eingeschränkt für Pflegeberufe. Die nachfolgend referierten empiri-<br />

schen Studien erfüllen zwei Kriterien: Erstens soll es sich um quantitative Studien mit wissen-<br />

schaftlich präzisen Kriterien handeln. Somit fallen alle Erfahrungsberichte bzw. rein qualitative<br />

Untersuchungen aus der Stichprobe heraus. Qualitative Studien eigenen sich zwar zum Aufde-<br />

cken neuer Zusammenhänge, jedoch steht hier die Darstellung der breiten statistisch abgesi-<br />

cherte Datenbasis empirischer Untersuchungen im Vordergrund. Zweitens sollen die Arbeits-<br />

belastungen in den empirischen Untersuchungen differenziert nach Krankenpflege, Altenpfle-<br />

ge, ambulanter Pflege und pflegepädagogischen Tätigkeiten erforscht worden sein.<br />

2.3.1 Krankenpflege<br />

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) führte 1999 und 2004 in Zusammenarbeit<br />

mit der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) eine Befragung<br />

durch. Das Ziel bestand in einer Bestandsaufnahme der Arbeitsbedingungen und des Gesund-<br />

heitszustand der bei der DAK versicherten Beschäftigten in der stationären Krankenpflege. Es<br />

wurden in der groß angelegten Studie 4000 zufällig ausgewählte Probanden der Berufsgruppe<br />

„Krankenschwester/-Pfleger“ schriftlich befragt. Die Ergebnisse waren erwartungsgemäß: Zu-<br />

sammenfassend konstatieren die Autoren des Berichts, dass die stationären Pflegekräfte im<br />

Vergleich zu anderen Arbeitnehmern besonders stark belastet sind (Grabbe et al., 2005). Die<br />

wichtigsten Ergebnisse der Studie im Einzelnen waren:<br />

• 57 % der Mitarbeiter arbeiten in Wechselschicht mit Nachtschicht<br />

• ca. 25 % arbeiten mehr als 10 Überstunden pro Monat<br />

• 40 % der Mitarbeiter waren hohen körperlichen Belastungen durch z.B. Heben und<br />

Tragen ausgesetzt<br />

• die häufigsten organisationsbedingten Belastungen sind Zeitdruck, zu wenig Pausen<br />

und häufige Unterbrechungen<br />

• nur 16 % sind mit den Partizipationsmöglichkeiten zufrieden<br />

• Kooperation und Kommunikation wird nur von 25 % der Befragten als positiv bewertet<br />

• gegenüber 1999 nahm die Angst um den Arbeitsplatz zu<br />

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