Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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gleichen Ergebnis kommen: Das entscheidende Motiv für das Ergreifen des Pflegeberufes ist<br />
das „Helfen wollen“. Dies ist zwar ein undifferenziertes, aber sicherlich soziales Motiv, wel-<br />
ches vor allem die obigen Funktionen „Kooperation und Kontakt“ sowie „Identität und<br />
Selbstwertgefühl“ anspricht. Diese Faktoren können nur dann wirksam werden, wenn die im<br />
Abschnitt 2.1 genannten und positiv formulierten Kriterien für die Persönlichkeitsförderlich-<br />
keit von Arbeitstätigkeiten wie Anforderungsvielfalt, Möglichkeit zur Kooperation, Autonomie, Lern- und<br />
Entwicklungschancen sowie Sinnhaftigkeit erfüllt sind. Schließlich sei noch angemerkt, dass eine<br />
persönlichkeitsförderliche Arbeitgestaltung über den Weg einer gesteigerten Motivation zur<br />
Leistungssteigerung führen kann (Hacker, 1998).<br />
Mit dem Ziel, ein Screeningverfahren für den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Kranken-<br />
haus zu entwickeln, befragten Büssing, Glaser & Höge (1999) Beschäftigte im Bereich der<br />
Krankenpflege. Zusätzlich wurden verschiedene Formen der Arbeitszufriedenheit mit Hilfe<br />
des Arbeitszufriedenheitskurzfragebogens (AZK) von Bruggemann in der Fassung von Büssing<br />
(1992b) erhoben. Die ersten drei Items erfassen die allgemeine Arbeitszufriedenheit. Es erga-<br />
ben sich folgende Werte (Wertebereich 1-5):<br />
1) Sind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden? (Mittelwert 3.45)<br />
2) Mögen Sie Ihre derzeitige Arbeit? (Mittelwert 3.72)<br />
3) Diese Stelle ist genau das Richtige für mich, weil ich mich hier wirklich wohl fühle.<br />
(Mittelwert 3.28)<br />
Die Werte sprechen für eine insgesamt relativ hohe allgemeine Zufriedenheit mit der Arbeit.<br />
Nach Bruggemann (1976) differenziert der Fragebogen weiter in:<br />
• Stabilisierte Arbeitszufriedenheit: Zufriedenheit durch nicht zu hohe Ansprüche<br />
• Progressive Arbeitszufriedenheit: Zufriedenheit wird erlebt, aber durch Anheben des<br />
Anspruchsniveaus ist mit einer „kreative Unzufriedenheit“ zu rechnen<br />
• Resignierte Arbeitszufriedenheit: Zufriedenheit durch abgesenkte Ansprüche<br />
• Konstruktive Arbeitsunzufriedenheit: Unzufriedenheit, aber aktives Herangehen an die<br />
Ursachen und hohe Änderungsmotivation<br />
• Fixierte Arbeitsunzufriedenheit: Unzufriedenheit durch Aufrechterhalten des Anspruchsniveaus<br />
bei geringer Änderungsmotivation<br />
• Pseudo-Arbeitszufriedenheit: Zufriedenheit durch „Schönreden“ oder Leugnung der<br />
Arbeitssituation<br />
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