Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 111<br />
der Tatsache, dass die Bewertung der Maßnahme erst nach deren Beendigung stattfand, wider.<br />
Der internen Validität wurde in der Studie ein hoher Stellenwert eingeräumt, das heißt die ge-<br />
fundenen Effekte sollten mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit der Intervention, das heißt<br />
dem Kurs, zugeschrieben werden können (Bortz & Döring, 2006). Mittels standardisierter Da-<br />
tenerfassung und -auswertung sollten genaue Aussagen bezüglich der Wirksamkeit der Inter-<br />
vention gemacht werden können. Dennoch sollte auch eine befriedigende externe Validität im<br />
Sinne einer Übertragbarkeit der Untersuchungsergebnisse auf andere Situationen und Popula-<br />
tionen gegeben sein (Wittmann, 1985). Vom Ideal einer kontrollierten Messung bzw. eines<br />
kontrollierten Experimentes musste, wie bei Evaluationsstudien im Feld üblich, abgegangen<br />
werden. So war eine randomisierte Zuweisung der Probanden zu den Untersuchungsgruppen<br />
nicht möglich. Der Evaluator hatte als Kursleiter ein natürliches Interesse an einer positiven<br />
Bewertung der Maßnahme. Inwieweit trotzdem ein ausreichendes Maß an Objektivität und Re-<br />
liabilität erreicht werden konnte, wird in Abschnitt 8.2.2 erörtert.<br />
8.1.2 Das Trainingsevaluations-Modells von Kirkpatrick (1983, 1998)<br />
Das in Kapitel 7 beschriebene Training wurde anhand der ersten drei Ebenen des Trainingse-<br />
valuations-Modells von Kirkpatrick (1983, 1998) evaluiert, der Zufriedenheitsebene, der Lernerfolgs-<br />
ebene und der Transferebene. Auf eine ausführlichere Darstellung des Modells wird an dieser Stelle<br />
aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Der interessierte Leser findet bei Gülpen (1996)<br />
einen Überblick. Die Unternehmenserfolgsebene war nicht Gegenstand der Evaluation.<br />
Die Zufriedenheit der Kursteilnehmer mit den Kursinhalten, Methoden des Kurses und ihrem<br />
Lernerfolg wurde mittels Zufriedenheitsfragebogen ermittelt. Auf der Lernerfolgsebene wurden<br />
verhaltensbezogene und kognitive Ressourcen mit nachgewiesener Wirkung gegen Stress und<br />
Burnout gefördert. Von daher wurde anstatt des Begriffs Lernerfolgsebene der Terminus<br />
„Ressourcenebene“ gewählt. Hier wurden standardisierte Fragebögen zu kognitiven Ressour-<br />
cen, ein Wissenstest und Rollenspiele von Beratungsgesprächen eingesetzt, welche die Teil-<br />
nehmer miteinander führten. Diese wurden auf Video aufgezeichnet und die Videobänder von<br />
unabhängigen Ratern ausgewertet. Die Transferebene schließlich wurde mit standardisierten so-<br />
wie einem selbst konstruierten, nicht-standardisierten Fragebogen überprüft. Auf der Unter-<br />
nehmenserfolgsebene wäre denkbar gewesen, objektive Daten wie Gesundheitskosten oder<br />
sinkende Fehlzeiten in Rechnung zu stellen (Kirkpatrick, 1998). Die Evaluation bezog sich je-<br />
doch nicht auf ein bestimmtes Unternehmen oder Krankenhaus. Die Teilnehmer waren Stu-<br />
denten und nur nebenberuflich beschäftigt, dabei in unterschiedlichen Kliniken bzw. sogar in