Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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Seite 117<br />
mischen Beratern konstruiert. Entsprechend handelt es sich bei dem Wissenstest um einen<br />
Nicht-Standardisierten oder informellen Test, bei dem die Validierung vornehmlich anhand der Ü-<br />
berprüfung der inhaltlichen Validität vorgenommen wurde (Lienert & Raatz, 1998). Der Wis-<br />
senstest wurde gemäß den wissensbezogenen Lernzielen (siehe Kapitel 7.2) operationalisiert, der ex-<br />
akte Vorgaben für den Lernerfolg machte. Er sollte die Kenntnis und das Verständnis der sys-<br />
temischen und konstruktivistischen Theoriegrundlagen und der lösungsorientierten Gesprächs-<br />
führung abprüfen. Aus einem Itempool von 20 geschlossenen Fragen wurden sechs aussor-<br />
tiert, welche vom Kursleiter und zwei weiteren systemischen Beratern als uneindeutig oder zu<br />
schwierig eingestuft wurden. Es blieben 14 Fragen übrig, die per Zufall auf zwei Paralleltests<br />
aufgeteilt wurden, dem Wissens-Prä- und -Posttest. Diese Vorgehensweise hatte den Vorteil,<br />
den Test sehr gut auf das Trainingsprogramm zuschneiden zu können. Der Test fragte ähnlich<br />
wie bei einem Vokabeltest exakt die Begriffe ab, die im Kurs behandelt wurden. Daher ist von<br />
einer ausreichenden Inhaltsvalidität auszugehen. Außerdem besitzt der Test Augenscheinvalidität,<br />
die ebenfalls durch Experteneinschätzungen bestätigt wurde. Es ist wahrscheinlich, dass die<br />
Teilnehmer bei richtiger Beantwortung aller Fragen die wissensbezogenen Lernziele erreichten.<br />
Die Durchführungsobjektivität war gegeben, da der Test als Gruppentest durchgeführt wurde und<br />
für alle Probanden die gleichen Bedingungen galten. Gleiches gilt für die Auswertungsobjektivität,<br />
da es keinen Spielraum für die Bewertung der Aufgaben als „richtig“ oder „falsch“ gab (siehe<br />
Auswertung der Daten Kapitel 8.6). Die Retest-Reliabilität des Tests konnte kaum korrekt be-<br />
stimmt werden, da nicht derselbe, sondern ein paralleler Test als Posttest vorgelegt wurde. Sie<br />
betrug als Produkt-Moment-Korrelation ausgedrückt lediglich r = -.03. Die Paralleltest-<br />
Reliabilität konnte nicht bestimmt werden, da die Parallelform des Tests der bereits trainierten<br />
Gruppe vorgelegt wurde und Veränderungen in den Messwerten nicht als Fehlervarianz, son-<br />
dern hauptsächlich als Treatment-Varianz angesehen wurden. Für die Wissenstests lagen nur<br />
Ergebnisse auf Skalenebene vor, außerdem erschien eine zusätzliche Auswertung auf Itemebe-<br />
ne im Rahmen dieser Studie als zu aufwändig. Die Berechnung der Reliabilität nach der Split-<br />
half-Methode, bei welcher der Test in zwei Hälften geteilt und die Korrelation zwischen den<br />
Hälften berechnet wird oder nach Cronbachs Alpha, wobei die durchschnittlichen Korrelation<br />
der Items berechnet werden, wurde daher nicht durchgeführt. Dies wäre jedoch für zukünftige<br />
Untersuchungen mit diesem oder einem ähnlichen Instrument anzuregen.<br />
Um ein Raten unwahrscheinlicher zu machen, konnten jeweils mehrere Antworten richtig, a-<br />
ber auch alle Antwortalternativen falsch sein. Eine Aufgabe war jeweils so viele Punkte „wert“,