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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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setzungen des Arbeitstätigen positive Beanspruchungsfolgen wie z.B. Aktivierungs- und Lernprozes-<br />

sen und negative Beanspruchungsfolgen wie psychische Ermüdung, Stress, Monotonie und psychi-<br />

sche Sättigung (Mittelstaedt, 2004). Damit entspricht der Beanspruchungsbegriff, wie er in der<br />

Arbeitswissenschaft verwendet wird, der ursprünglichen Stress-Definition von Selye.<br />

In den meisten Konzepten wird zwischen Stressor einerseits und Stress, Stressreaktion oder<br />

Stressfolgen unterschieden. Der Alltagsbegriff Stress im Sinne von „viel Stress haben“ meint<br />

zumeist nichts anderes als eine hohe Arbeitsbelastung bzw. Beanspruchung und wird übli-<br />

cherweise in seiner negativen Bedeutung verwendet. Es sollten jedoch die positiven Effekte<br />

wie Anregung und Motivation nicht außer Acht gelassen werden (Wenchel, 2000, S. 22, siehe<br />

auch Abschnitt 3.3.1). Die wissenschaftlichen Definitionen von Stress sind von den zugrunde<br />

liegenden theoretischen Annahmen abhängig und werden im Rahmen der jeweiligen Stressmo-<br />

delle dargestellt.<br />

3.2 Ressourcentheoretische Stressmodelle<br />

Als Fazit des 2. Kapitels wurde formuliert, dass die Pflegeberufe zu den am meisten belasteten<br />

Berufsgruppen überhaupt gehören. In den nachfolgenden Abschnitten werden Theorien erör-<br />

tert, die erklären können, wie es bei den Pflegenden von der Belastung zu stressbedingten Er-<br />

krankungen und Phänomenen wie dem Burnout-Syndrom kommen kann. Dabei liegt der<br />

Schwerpunkt auf ressourcenorientierten Stressmodellen, da sie die theoretische Basis für die im<br />

Rahmen der vorliegenden Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen (EFHLU)<br />

durchgeführten Präventionsmaßnahme (Kap. 8) darstellen. Daran schließt sich eine Diskussion<br />

empirischer Befunde zu Stress in Pflegeberufen an.<br />

3.2.1 Vorbemerkung<br />

Es würde den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen, alle Stressmodelle darzustellen, die<br />

einen Erklärungsbeitrag für Stress in Pflegeberufen leisten können. Für den interessierten Le-<br />

ser sei auf Becker (2006) verwiesen, der eine Übersicht über Stressor-Stress-Modelle, Diathese-Stress-<br />

Modelle und Stressor-Ressourcen-Modelle gibt. So kann man das Stressor-Stress-Modell von Selye<br />

(1982) auf pflegespezifische Beanspruchung übertragen, in dem man diese als unspezifische<br />

Reaktion des Organismus auf berufstypische Stressoren, wie sie in Kapitel 2 erörtert wurden,<br />

konzipiert. Gleiches gilt für das kognitive Stressmodell von Lazarus et al. (1981), das zu den<br />

Stressor-Ressourcen-Modelle zählt und die Entstehung von Stress durch eine Diskrepanz zwi-<br />

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