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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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Seite 147<br />

Auch hier fällt sofort eine sehr große Mittelwertsdifferenz auf. Die Effektstärke beträgt f =<br />

2.26 bzw. f = 3.15 (für die kleinere Streuung). Das bedeutet, dass sich die Verteilungen der<br />

Prä- und Postwerte fast nicht überlappen. Bis auf zwei Ausnahmen sind die Prätest-Werte sehr<br />

homogen mit einem Median von .00, was bedeutet, dass zum Prätest-Zeitpunkt fast kein Teil-<br />

nehmer die hypothetische Lösung praktizierte. Dies verwundert auch nicht, da diese Art der<br />

Intervention kennzeichnend für die systemisch-lösungsorientierte Beratung ist, welche den<br />

meisten Teilnehmern zum Prätest noch unbekannt war. Die Differenz schließlich wurde mit<br />

dem t-Test für abhängige Stichproben und dem Wilcoxon-Test auf Signifikanz getestet und er-<br />

brachte sehr signifikante Ergebnisse (jeweils p =.00).<br />

Gemäß dem Versuchsplan wurde auch hier der Kontrollgruppenvergleich durchgeführt. Es er-<br />

gab sich ein sehr signifikanter Effekt (p =.00; Mann-Whitney-U-Test) von d = 2.52 (für die<br />

gepoolte Standardabweichung) bzw. d = 8.60 (!) für die Streuung der KG. Es gab zwar Vor-<br />

test-Differenzen zugunsten der TG in Höhe von d = .44, jedoch konnten diese nicht für den<br />

Effekt verantwortlich sein. Zur Diskussion der Ergebnisse siehe Kap. 9.<br />

Der Prä-Post-Unterschied sowie der Kontrollgruppenvergleich zeigen eindrücklich, dass die<br />

Teilnehmer in beiden Gruppen vor dem Kurs so gut wie keine hypothetische Lösung mit ihren<br />

„Klienten“ erarbeiteten, dies aber nach dem Kurs immerhin „mittelmäßig“ (Wert 2 auf der<br />

Skala von 0 bis 4) praktizierten.<br />

H 2.3, nach der die Teilnehmer in ihren Beratungen nach dem Kurs hypothetische Lösungen<br />

generieren, wurde damit bestätigt.<br />

Zusammenfassend konnten die Teilnehmer des Kurses die Gesprächsphasen des Bera-<br />

tungsmodells nach Steve de Shazer demonstrieren. Sie beherrschten Auftragsklärung, Zielklä-<br />

rung und Lösungsgestaltung, fokussierten nach dem Kurs wesentlich stärker auf Unterschiede<br />

und Ausnahmen und generierten hypothetische Lösungen. Insgesamt wurde somit H 2 bestä-<br />

tigt, nach der die Teilnehmer nach dem Kurs in der Lage sind, ein lösungsorientiertes Bera-<br />

tungsgespräch nach dem Modell von Steve de Shazer zu führen.<br />

9.2.1.3 Globale Lösungsorientierung<br />

Die Probanden sollten sich nicht auf die reine Demonstration der Phasen und entsprechenden<br />

Fragen beschränken. Die Rater der Video-Rollenspiele bewerteten auch die den Gesamtein-<br />

druck der Gespräche unabhängig von konkreten Verhaltensweisen. Damit sind die Flexibilität

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