16.12.2012 Aufrufe

Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite<br />

Insgesamt waren die Belastungsschwerpunkte trotz Umstrukturierungsmaßnahmen und Quali-<br />

tätsmanagement-Systemen im Jahre 2004 gegenüber 1999 unverändert geblieben und die Ar-<br />

beitszufriedenheit der Arbeitnehmer hatte im Untersuchungszeitraum abgenommen (Grabbe<br />

et al., 2005).<br />

Büssing et al. (1995) untersuchten psychischen Stress und Burnout zu dem Zweck, den Ein-<br />

fluss von Anforderungen, Hindernissen und Spielräumen in drei Krankenhäusern zu überprü-<br />

fen. In der Studie wurden die Hindernisse durch folgende Skalen operationalisiert:<br />

1. Informatorische Erschwerungen: bestimmte Informationen sind nicht verfügbar oder fehler-<br />

haft, z.B. unklare Anweisungen oder die unleserliche Handschrift von Ärzten.<br />

2. Motorische Erschwerungen Behinderungen in der Fort- und Körperbewegung oder um Be-<br />

hinderungen in der Benutzung von Arbeitsmitteln. Dies kann z.B. durch bauliche Unzu-<br />

länglichkeiten oder veraltete Technik verursacht werden.<br />

3. Unterbrechungen durch Personen, Funktionsstörungen oder Blockierungen: die momentane<br />

Arbeitstätigkeit wird unterbrochen, da die arbeitende Person ihre Aufmerksamkeit auf<br />

andere Tätigkeiten richten oder warten muss.<br />

4. Zeitdruck.<br />

5. Beeinträchtigende Bedingungen in der Ergonomie des Arbeitsplatzes bzw. der Station.<br />

Als Ergebnis fanden die Autoren, dass in den untersuchten Krankenhäusern Regulationsüber-<br />

forderungen durch mangelhafte ergonomische Bedingungen sowie Regulationshindernisse auf-<br />

grund von Unterbrechungen durch Personen am häufigsten auftraten. Der höchste Belas-<br />

tungswert ergab sich für die Belegung, das heißt z.B. Über- oder Fehlbelegung, also einen or-<br />

ganisationalen Stressor. Ebenfalls hohe Belastungswerte ergaben sich für „Unterbrechungen“,<br />

„Zeitdruck“ und „Beeinträchtigende Bedingungen“. Interessant ist, dass sich hohe Werte für<br />

die Skala „Erhöhter Handlungsaufwand“ ergaben, was als Beleg für den von Leitner postulier-<br />

ten Zusatzaufwand bei Regulationsbehinderungen zu werten ist (Büssing et al., 1995).<br />

Mit dem Ziel, zu kausalen Aussagen bezüglich Anforderungen, Spielräume, Ressourcen und<br />

Belastungen in der Krankenpflege zu gelangen, führten Büssing und Mitarbeiter (1997) eine<br />

Längsschnittuntersuchung in drei Krankenhäusern durch. Sie setzten die Selbstbeobachtungs-<br />

version des Tätigkeits- und Arbeitsanalyseverfahrens für das Krankenhaus (TAA-KH-S) zu<br />

zwei Messzeitpunkten ein (N =187 bei T1, N=181 bei T2). Bezüglich der Ergebnisse war inte-<br />

ressant, dass wiederum die Belegungssituation als wichtigster organisationaler Stressor genannt<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!