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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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e) Was sollte so bleiben wie es ist?<br />

Seite 120<br />

Nach Ende des Kurses absolvierte jeder Proband ein weiteres Beratungsgespräch als Rollen-<br />

spiel, was ebenfalls auf Video aufgezeichnet wurde. Die Anweisungen und alle Bedingungen<br />

waren möglichst identisch mit denen des Vortests, mit Ausnahme natürlich, dass die Teilneh-<br />

mer nun den Kurs abgeschlossen hatten.<br />

Die Bewertung der Leistung der Testpersonen erfolgte durch Videoaufzeichnungen der Rol-<br />

lenspiele. Zum einen ermöglichte dies, mehrere unabhängige Rater an der Bewertung zu betei-<br />

ligen. Zum anderen konnten die Videoaufzeichnungen für das Rating so mehrmals angeschaut<br />

werden.<br />

Es wurde versucht, den Hauptfehlerquellen des Erhebungsinstrumentes „Rollenspiel“, nämlich<br />

Tendenz zur Selbstdarstellung, Tendenz zur sozialen Erwünschtheit und spezielle Antworttendenzen (Sader,<br />

1986) zu begegnen. Dazu wurden die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass alle Videobänder<br />

nur vom Kursleiter und bestimmten wissenschaftlichen Mitarbeitern angeschaut würden. Wei-<br />

tere Informationen waren, dass es kein Feedback auf die Bänder geben würde, dass keine indi-<br />

viduellen Ergebnisse interessierten und nur auf Gruppenebene ausgewertet würde. Die Bänder<br />

würden nach einer gewissen Zeit gelöscht. Damit sollte auch der Angst vor einer schlechten<br />

Bewertung begegnet werden, die sich mit der Tendenz zur Selbstdarstellung verbindet.<br />

8.3.2.3 Ratingbogen für das Rating der Videosequenzen<br />

Das Ziel bei der Konstruktion des Ratingbogens war es, das im Kurs vermittelte Gesprächs-<br />

modell von Steve de Shazer (2006) so gut wie möglich abzubilden. Ausgangspunkt der Suche<br />

nach einem geeigneten Instrument für die Auswertung der Beratungsgespräche war das Ratin-<br />

ginventar Lösungsorientierter Interventionen (RLI) von Honermann et. al. (1999). Das RLI ist ein va-<br />

lides, reliables und recht umfangreiches Kodierinstrument mit 21 Items, mit dem die wesentli-<br />

chen Aspekte lösungs- und ressourcenorientierter Gesprächsführung abgebildet werden kön-<br />

nen (Schiepek et. al., 1997). Die Auswertung mit diesem Instrument ergibt ein dreidimensiona-<br />

les Schaubild eines Beratungsgespräches. Auf der ersten Achse wird der Zeitverlauf, auf der<br />

zweiten Achse werden alle 21 bzw. die auf sieben Faktoren reduzierten Items grafisch veran-<br />

schaulicht. Die dritte Achse zeigt die Ausprägung der Items von 0 = „nicht realisiert“ bis 4 =<br />

„außerordentlich realisiert“. So ergeben sich typische „Landschaften“ für lösungsorientierte<br />

Gespräche, für problemorientierte Gespräche etc. Die sieben Faktoren bzw. Dimensionen sind<br />

(Honermann et al., 1999):

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