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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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2000). Diese kurzfristigen Stressreaktionen sind noch keine Hinweise auf eine Erkrankung,<br />

sind also präklinisch. Ein Kennzeichen der kurzfristigen Stressreaktionen ist, dass sie relativ<br />

schnell reversibel sind z.B. durch Ruhepausen (Büssing et al., 2003). Jedoch können bereits<br />

nach relativ kurzer Zeit wichtige körperliche oder psychische Systeme aus dem Gleichgewicht<br />

geraten und Parameter wie z.B. Blutdruck oder Cortisolspiegel erhöht sein. Dies ist dann der<br />

Fall, wenn die Erschöpfungszustände nicht mehr durch Pausen ausgeglichen werden können<br />

(Büssing & Glaser, 2003). In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass es ein großes Prob-<br />

lem der Stressforschung ist, zuverlässige Indikatoren prämorbider Stressreaktionen zu finden,<br />

die eine Erkrankung bereits vor ihrer Manifestation vorhersagen können. Solche Indikatoren<br />

sind jedoch sehr wichtig, um rechtzeitig zielgruppenspezifische Präventionsmaßnahmen einzu-<br />

leiten (Becker, 2006).<br />

In Tab. 1 ist abschließend eine allgemeine Zusammenstellung kurz-, mittel- und langfristiger<br />

(negativer) Stressfolgen für Körper, Psyche und Verhalten wiedergegeben (Udris & Frese,<br />

1999).<br />

physiologisch,<br />

somatisch<br />

psychisch,<br />

kognitiv-emotional<br />

Verhalten, individuell<br />

Verhalten,<br />

sozial<br />

Kurzfristige, aktuelle<br />

Reaktionen<br />

- Erhöhte Herzfrequenz<br />

- Erhöhter Blutdruck<br />

- Ausschüttung von Cortisol<br />

und Adrenalin<br />

- Anspannung, Nervosität,<br />

innere Unruhe<br />

- Frustration<br />

- Ärger<br />

- Ermüdungs-, Monotonie-,<br />

Sättigungsgefühle<br />

- Leistungsschwankungen<br />

- Nachlassen der Konzentration<br />

- Fehlhandlungen<br />

- Schlechte sensumotorische<br />

Koordination<br />

- Hastigkeit und Ungeduld<br />

- Erhöhte Reizbarkeit<br />

- Konflikte<br />

- Mobbing<br />

- Streit<br />

- Aggressionen gegen andere<br />

- Rückzug (Isolierung) inner-<br />

halb und außerhalb der Arbeit<br />

Mittel- bis langfristige chronische<br />

Reaktionen<br />

- Psychosomatische Beschwer-<br />

den und Erkrankungen<br />

- Unzufriedenheit<br />

- Resignation<br />

- Depression<br />

- Burnout<br />

- Vermehrter Nikotin-, Alkohol-,<br />

Tablettenkonsum<br />

- Fehlzeiten (Krankheitstage)<br />

- Innere Kündigung<br />

Tab. 1: Kurz,- mittel- und langfristige Stressreaktionen (nach Udris und Frese, 1999)<br />

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