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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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3.4 Burnout in der Pflege alter und kranker Menschen<br />

Seite<br />

Es wird kurz das Konstrukt Burnout dargestellt und die Validität seiner drei Komponenten kri-<br />

tisch betrachtet. Daran schließen sich empirische Befunde zu Burnout in Pflegeberufen an.<br />

3.4.1 Begriff des Burnout-Syndroms<br />

Der Begriff Burnout-Syndrom oder deutsch „Ausgebranntsein“ wurde im wissenschaftlichen<br />

Sinne erstmals 1974 von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger und ein Jahr später von<br />

Christiana Maslach verwendet (Maslach, Schaufeli & Leiter, 2001, S. 399). Der für Angehörige<br />

psychosozialer Berufe typische Erschöpfungszustand entwickelt sich aus einer emotionalen<br />

Überforderung heraus. Ursprünglich war der Begriff für helfende Tätigkeiten reserviert, da ein<br />

Burnout-Syndrom z.B. für Angehörige technischer Berufe eher unwahrscheinlich ist, da es hier<br />

nur ein Mindestmaß an emotional und kommunikativ anspruchsvollen Kontakten gibt. Diese<br />

emotional-interaktionale Komponente ist dafür verantwortlich, dass insbesondere Angehörige<br />

der Pflegeberufe ein hohes Burnout-Risiko tragen. Besonders bei intensiven zwischenmensch-<br />

lichen Kontakten kann es zu einer quantitativen Überforderung, z.B. wenn zu viele Patienten<br />

zu pflegen sind, oder qualitativen Überforderung, z.B. bei schwierigen oder psychotischen Pa-<br />

tienten, kommen.<br />

Die Studien zur Prävalenz des Burnout-Syndroms reichen von 10 bis 22 % der Mitarbeiter in<br />

belastenden Berufen, wobei vor allem Pflegekräfte und Lehrer untersucht wurden (Schmitz,<br />

2001). Bekannt wurde das Burnout-Syndrom vor allem durch die Arbeiten von Maslach und<br />

Jackson (1981, 1986), die drei Komponenten postulieren:<br />

1) Emotionale Erschöpfung<br />

2) Depersonalisation, das heißt zynischer und „entpersönlichter“ Umgang mit Klienten<br />

3) Reduzierung der Leistungsfähigkeit und des Selbstwirksamkeitserlebens (häufig „reduzierte<br />

persönliche Erfüllung“ genannt)<br />

Schaufeli, 1992, S. 84, beschreibt folgendes Model der Burnout-Entstehung (siehe Abb. 8):<br />

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