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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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2.2.4 Zusammenfassung<br />

Seite<br />

Allgemein soll mit einer Arbeitsanalyse die konkrete Arbeitstätigkeit untersucht werden, um<br />

Informationen für Personalauswahl, Personalentwicklungsmaßnahmen oder Gestaltung von<br />

Arbeitsplätzen zu erhalten. Dazu werden Arbeitsanforderungen, individuelle Leistungsvoraus-<br />

setzungen, der Arbeitsauftrag und die daraus resultierenden Arbeitsbeanspruchungen sowie das<br />

Arbeitsergebnis untersucht (Frieling, 1999, S. 468). Bei der an humanen Arbeitsbedingungen<br />

orientierten arbeitspsychologischen Arbeitsanalyse unterscheidet man die Kriterien Schädigungs-<br />

losigkeit, Beeinträchtigungsfreiheit, Ausführbarkeit und Persönlichkeitsförderlichkeit (z.B. Hacker, 1998;<br />

Ulich, 2003). Als oberstes Kriterium muss die Forderung nach Freiheit der Arbeitstätigkeit von<br />

gesundheitsschädlichen Einwirkungen auf die arbeitende Person, hinsichtlich Schädigungslo-<br />

sigkeit, erfüllt sein. Beeinträchtigungsfreiheit meint, dass Arbeitstätigkeiten frei von psycho-<br />

physischer Beeinträchtigung sein sollten, um Beanspruchungsfolgen, wie z.B. psychosomati-<br />

sche Beschwerden, zu verhindern. Unter Ausführbarkeit versteht man die Forderung nach Ar-<br />

beitstätigkeiten, die auch langfristig ausführbar sind, und so zu einer auftragsgerechten und zu-<br />

verlässigen Erfüllung des Arbeitsauftrags führen. Persönlichkeitsförderlichkeit schließlich<br />

meint die in Abschnitt 2.1 als hinreichende Voraussetzungen für die Vollständigkeit von Ar-<br />

beitstätigkeiten genannten Merkmale wie Anforderungsvielfalt, Möglichkeit zur Kooperation, Autono-<br />

mie, Lern- und Entwicklungschancen und letztlich Sinnhaftigkeit (Büssing, 2003).<br />

Beim Belastungs-Beanspruchungs-Modell ist die Belastungs-Dimension neutral konzipiert und<br />

es hängt von den Wechselwirkungen des arbeitenden Individuums mit der Arbeitsaufgabe und<br />

den Arbeitsbedingungen ab, ob die Belastung positive oder negative Folgen für das Indivi-<br />

duum hat. Die dargestellten arbeitspsychologischen Konzepte dagegen verwenden den Begriff<br />

„psychische Belastung“ in seiner negativen Bedeutung. Ein weiterer Unterschied der dargestell-<br />

ten arbeitspsychologischen Konzepte zum Belastungs-Beanspruchungs-Modell besteht in der<br />

Einführung einer weiteren Dimension, nämlich der sich positiv auswirkenden Anforderungen<br />

von Arbeitstätigkeiten.<br />

Mit Hilfe der dargestellten Instrumente wurden die psychischen Belastungen unter anderem in<br />

den Pflegeberufen, vor allem der Krankenpflege, erforscht. Im nächsten Abschnitt sollen eini-<br />

ge Befunde dieser empirischen Untersuchungen angeführt werden.<br />

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